Prolog.
Liebe Karin, danke für deinen Nachdruck an mich, diesen Blog zu schreiben.
Zwei Probleme muss ich dabei überwinden. Ein ewiger nicht näher zu erklärenden Wunsch, der Dame Helene nicht zu nahe zu kommen. Das Unbehagen, mit Ehepaaren am Arbeitsplatz umzugehen.
Vorspiel.
Als kleines Kind durfte ich ab und an meine Mutter von der Arbeit abholen und dabei auch ein wenig in ihre Arbeit hinein schnuppern. Datenverarbeitung mit Lochkarten. Gegen Ende des Präsenzdienstes beim Bundesheer ging ich daran, mir diese Arbeit mit Kursen bei der AK und der IBM anzueignen.
Stefan Bencak. Er war zu dieser Zeit frisch eingestellter Verkäufer und Berater der IBM, welche damals Marktführer der Datenverarbeitung mit Lochkarten war. Da es bei IBM Usus war, dass die Azubis viele Benutzerkurse mit machten, kamen wir bei einigen Kursen nebeneinander zu sitzen.
Wiener Molkerei. Nach zwei Umwegen in meiner gelernten Branche bekam ich meinen ersten Job in meinem neuen Beruf. Datenverarbeiter. Man ließ mich wirklich ran. Da ich ehrliche Verbesserungen einbrachte bekam ich Freiraum und damit wirklich gute Praxis. So nebenbei lernte ich auch ein wenig Warenkunde zum Angebot der WIMO, ein paar nette Milchwagen – Pferde kennen und Players Navycut rauchen. Dann tauchte Stefan B wieder auf. Du Karl, ich habe da einen Kunden, der beginnt demnächst mit Datenverarbeitung und die brauchen noch den Mann der es tut. Ich habe dich vorgeschlagen, ruf DIE Nummer an und mach einen Vorstellungstermin aus.
Stefan muss wohl in hohen Tönen von mir gesungen haben, denn der Termin war kurz und nicht allzu lange später kam die Nachricht, sie sind eingestellt und wir sehen uns am 2. August (1964) im neuen Arbeitszentrum im 15. Bezirk.
Helene und viele andere neue Gesichter.
Empfangen wurde ich von Hans. Er stellte sich als mein direkter Vorgesetzter für die nächste Zeit vor. Der Job der Gruppe von Hans war es „Mitglieder zu verwalten“. Hans führte mich herum, erklärte mir die wichtigsten Interna und stellte mich vielen Leuten vor. Unter andern in einer Abteilungsgruppe namens „Manipulation“ auch Helene. Nicht zu vergessen sechs junge Damen, welche auch noch nicht lange da waren und als Datentypistinnen für die neue Aufgabe tätig waren.
Neben der Arbeit lernte ich auch einige Kolleginnen und Kollegen besser kennen. Helene stach insofern hervor, dass sie mit einem technischen Kollegen, der auch Betriebsrat war, verheiratet war. Ihr Schwiegervater versah als Hausarbeiter seinen Dienst in unserer Arbeitsstätte.
Es geht los.
Es stellte sich heraus, dass Helene und (eine) Gertrude als meine direkten Mitarbeiter an den Datenverarbeitungsmaschinen vorgesehen waren. Dazu hatte ich die Pflicht, Hans ebenfalls in alle Abläufe einzulernen. Aber davon war einige Zeit noch nicht die Rede. Es galt die zu erfassenden Daten aufzubereiten, die roh vorgegebenen Abläufe zu detaillieren und wenn eine Datentypistin ausfiel als „Locher / Prüfer“ einzuspringen.
Da wir noch keine Maschinen hatten fuhr ich mit den frisch gelochten Karten quer durch Wien, wo wir halt ein wenig die benötigte Maschinenzeit kaufen konnten. Dabei lernte zunächst einmal Helenes Schwiegervater kennen, weil so einem Frischling wie mich kann man ja kein Firmenauto anvertrauen. Wir mochten uns. Er war der Spross einer Wirt und Fuhrwerker Dynastie, den die Zeit überrollt hatte. Doch er war fröhlich und meine Warenkenntnis bei Kraftfahrzeugen beeindruckte ihn.
Er war ein Fan seiner Schwiegertochter Helene und nicht ganz damit einverstanden, wie sein Sohn sie öfters behandelte.
Alle für diesen Zeitpunkt nötigen Maschinen sind im Haus.
Helene und Gertrude taten abwechselnd in der nun eingerichteten Datenerarbeitung Dienst. Ich gestehe, die Arbeit mit Gertrude war fein. Sie verstand und wenn nicht, dann stellte sie die (für sie) richtigen Fragen. Mit Helene war es schwieriger. Sie war eifrig, aber lange Zeit konnte sie das was wir taten nicht verstehen und einsehen. Sie musste es „quasi“ auswendig lernen und das passierte halt manchmal was. Sie hatte jedoch einen in der Manipulation gut ausgebauten Fehlerinstinkt, der ihr half rechtzeitig nachzufragen, ob den wohl alles in Ordnung sei. Gertrude erzählte mir später einmal, dass sie ihre Fragen schön an Hans und mich aufteilte. Sie meinte es war großes Kino, wie sich die beiden an eine (brauchbare) Lösung heran tasteten.
Alles geht vorbei, auch eine so umfangreiche Vorbereitungszeit. Die noch fehlende Hauptmaschine wurde geliefert und einige Maschinen wurden gegen besser und schneller ausgetauscht. Nicht zu vergessen, Gerhard trat in unser (überwiegend Arbeits-) Leben. Er war unser IBM Haustechniker für die gesamte Lochkartenzeit.
Während der Einschulungs- und Einarbeitungszeit lernte ich erkennen, dass Helene großteils die Einstellung „ich bin die Firma“ hatte. Das machte sie zäh und eifrig, die Arbeit zu erlernen und dabei fehlende Talente auszugleichen.
Wir kamen gut voran und nahmen planmäßig die erste große Echtaufgabe in Angriff.
Das erste Jahr.
Der Versand von Nachrichten an unsere Mitglieder funktionierte und auch die Einhebung der Beiträge funktionierte fast wie geplant. Das „fast“ betraf aber nicht uns die Datenverarbeiter sondern die mit der Datenverarbeitung veränderten Erlagscheine und Mitgliedskarten brachten die Telefone und Mitarbeiterinnen der Mitgliederabteilung in Hitze. Ja richtig Mitarbeiterinnen. Es waren 26 Frauen und drei Männer in der Abteilung. Wenn jemand von uns, Helene – Gertrude – Hans und ich, Zeit hatten halfen wir natürlich aus. Was mich wunderte, trotz ihrer „Ich bin Firma“ Einstellung für Helene immer eine Herausforderung.
Es muss so um die Osterzeit (1965) gewesen sein, wir waren gerade an einer sozialen Fleißaufgabe für Firma und Mitarbeiter tätig, als Helene ordentlicher Schubs des Schicksals traf. Ihr Mann wurde gekündigt. Wegen einer verbotenen Kleinigkeit, welche die meisten Mitarbeiter seines Aufgabenbereichs auch machten, wurde an ihm ein Exempel statuiert. Helene war die Zerrissene. Firma versus Ehefrau,alles in ihr.
Ihre Lösung, sie legte „ich Firma“ eine Zeit lang auf Eis.
Hans und Helene noch nicht in Sicht, aber irgendwie schon da.
Die Geschichte der Helene ist ab dieser Zeit ohne Beziehung zu Hans nicht vorstellbar. Dabei war es zu dieser Zeit noch nichts war dem Begriff Beziehung gerecht werden konnte.
Hans war zu dieser Zeit geschieden und hatte einen Sohn mit seiner Ex. Ab und zu teilte er uns mit, dass es zwei böse Frauen in seinem Leben gäbe. Seine böse Schwester und seine Ex. Der vollständig kein halber sei erwähnt, er hatte auch eine gute Schwester. So weit ich es mitbekam genoss er sein Junggesellen Leben. Jetzt lernte ich Helenes (Sternbild) Löwe verhalten besser kennen. Offensichtlich hatte es die Nummer 1 der Datentypistinnen angelegt, ein wenig Zeit mit Hans zu verbringen. Bei einer Formel 1 Veranstaltung in Zeltweg, wo Hans als Zeitnehmer tätig war, kam dies in einer Pension in Zeltwegs Umgebung ein wenig ans Licht.
#metoo gab es damals noch nicht. Es wäre auch Unsinn gewesen, es war außer Libido- offensichtlich kein Druck im Spiel. Die von den „ich kann dich nicht leiden“ Verhaltensweisen von Helene und #1 ausgelösten Spannungen erfüllten so manche Räume der Abteilung. Getrude und ich, mittlerweile gute Arbeitskollegen, hatten so manchen Spaß daran. Allerdings oft auch Mühe Fehler, die durch Helenes Adrenalinspiegel entstanden waren, wieder auszubügeln.
Es geht nichts über eine Triangel.
In dieser Situation wurde klar, dass noch eine Dame mit Interesse an Hans hatte Renate. Ich habe nie herausgefunden woraus sich die Beziehung Renate Hans zusammen setzte. Renate unterstützte Hans bei seinen Aktionen von Hans mit Ex und Kurzzeitgespielinnen , Helene mit Hans mochte sie offensichtlich nicht. Die Schreiduelle von Helene mit Renate gingen aber immer um Stellvertreter Themen.
Nun taucht in dem Beziehungsgeflecht Helenes Mann auf, er will Helenes Exmann werden. Helene hatte offensichtlich schon Hans im Visier und kämpfte nicht. Sie zog aus der ehemals ehelichen Wohnung aus und überlies sie ihrem nun Ex. Der Ausgleich muss aber OK gewesen sein, den man hörte zwar nicht viel, aber nichts Schlechtes.
Es muss wohl eine Zeit mit intensiver Arbeit, eine neue Aufgabe für die Datenverarbeitung, gewesen sein. Ich bekam von Helene und Hans nichts mit. Eines Tages meldete Hans Helene bei mir krank. Das war nicht ungewöhnlich für einen Abteilungsleiter. War aber sehr erstaunt, dass er mich einige Stunden später in seinem Büro um einen persönlich und diskret zu behandeltet Gefallen bat. Ich sollte eine Einkaufsliste besorgen und an bestimmte Adresse in Ottakring bringen. Ich mochte Hans, er hat mich immer fair und freundlich behandelt, und hatte keine Bedenken, die Aufgabe führ ihn in der Mittagspause zu erledigen. So richtig baff war ich allerdings als mir Helene an der angegebenen Adresse öffnete. Sie war wirklich krank. Sie war schon wieder ganz „ich bin die Firma“ und konnte es nicht lassen, sich von mir über den Stand der Arbeit auf dem Laufenden halten. Die Kürze unserer Mittagspause rettete mich.
Da stand ich nun ich armer Tor. In früheren Fällen war ich nur unangenehm einem Paar nahe, mit welchen ich nur dienstlich zu tun hatten. Nun war es fast ein Sandwich.
Die Freundin und sehr bald Ehefrau meines Chefs war meine Mitarbeiterin.
Ich bewundere Hans heute noch, es gab aus der Situation kaum Unannehmlichkeiten. Hans und Helen heirateten und bauten Haus. Wenn nötig half ich mit meinem C-Führerschein aus. Darüber hinaus war ich ein guter und sehr diskreter Zuhören. Diesmal ließ ich sogar Gertrude außen vor, wenn ich nicht ganz genau wusste, dass sie von den Beider direkt informiert worden war.
Man hatte mich zu Hause gelehrt, mit Alkohol umzugehen. Das machte sich bezahlt, denn Hans feierte gerne. Wie in Österreich auch heute noch üblich, es geht nicht ohne Alkohol. Leider muss es mich oder eine aus meiner Gruppe doch erwischt haben, denn es tauchten Reklamationen über ungerechtfertigte Mahnungen aus einer (Bundes-) Landesdirektion auf. Eine ist ein Zufall, zwei sind ein Pech ab drei ist der Serienfehler nicht mehr zu leugnen. Kaum hatten Hans und ich konkret ausgesprochen da drückte mir „ich bin die Firma“ Helene schon eine leere Schalttafel für unser Hauptmaschine in die Hand. „tun wir was“ in Figur und Stimme. Der Schwanz wedelt mit dem Hund. Doch Hans hatte schnell das rechte Wort gesprochen und die entschlossene Löwin Helene damit gebändigt.
Wir lösten das Problem. Sonst war es in unserem Teil des Betriebes zwar ruhig, aber die Integration der Datenverarbeitung ging in gutem Tempo und ohne Echt – Verarbeitung – Fehler weiter. Helene führte Hans zu einem Haus ihrer Wahl. Ich war mittlerweile Abteilungsleiter – Stellvertreter, somit konnte Hans viel von seinen Überstunden und Urlauben „abfeiern“. Die ganze Abteilung hatte schon geraume Zeit gleitende Arbeitszeit. Hans und ich hatten ein Gehaltskonto und einen ulkigen Krieg mit der Chefin der Personalverrechung, Wir mussten zwar bis in die oberste Direktion gehen, aber bald hatten wir brav unser Gehalt auf den Konten. Das Gehalt war für alle auch etwas mehr geworden. Alle fühlten sich wohl, nur Stefan nicht. Stefan war der Mann von Gertrude und verdiente nun weniger als diese. Für einen Ottakringer in der damaligen Zeit. UNMÖGLICH!
Die Mondlandung, der Wachstumshype und Heinz.
Hurra, es gibt Computer. Eigentlich gab es diese schon, als ich noch bei Mutters Arbeit Lochkarten spielte. Doch sie benötigten, weil Röhren, viel Strom. Röhren geben Wärme, und die muss mit Klimaanlagen wieder abgeführt werden. Hatte so ein Rechner die Funktion eines heutigen Volksschulrechners, so benötigte er das Raumvolumen eines mittleren Einfamilienhauses und den Strom eines mittleren Dorfes. Doch das Piep-Piep des ersten russischen Sputniks war für die Amerikaner ein Tritt in die Sitzfläche, die Russen einzuholen und zu überholen. Der Transistor, als Lösung, war schon erfunden, aber die Röhre zu gut im Geschäft. Aber jetzt.
Bei den Ökonomen und den Politikern wurde Wachstum zum Zauberwort. Gleichzeitig gab es neben den (meist kommunistische und nicht funktionierenden) Fünfjahrespläne und Ziele. Und Ziele brauchen Leute, welche sie definieren, und Leite, welche sie dann einhalten müssen. Sinnvoll oder nicht. Das brachte wieder Heinz zu uns in den Betrieb. gleich als unser Boss in der Geschäftsleitung.
Unabhängig von all dem genoss ich mit Zustimmung von Hans eine Ausbildung für Bedienung und Programmierung von Computern. Wenn es Zeit und Gelegenheit gab übermittelte ich mein Wissen an Gertrude und Helene. Parallel begann Heinz lange abendliche Diskussionen mit Hans über die weitere Entwicklung der Datenverarbeitung in unserem Betrieb. Helene wäre sichtlich lieber mit nun schon ihrem Hans entre nous gewesen, erkannte aber, dass diese Gespräche für ihren Hans beruflich extrem wichtig waren. Sie gab sich daher zu den Beginn dieser Gespräche als Gastgeberin, um dann alleine nach Hause zu schmollen.
Für diese Phase ist alles gesagt und das Leben nahm seinen Lauf.
Wir arbeiten am Computer.
Es hat sich folgendes umgestellt. Unser Betrieb hat ein Rechenzentrum mit Computer. Dieses RZ hat einen Leiter, Poldo den wir vom Lieferanten des Computers abgeworben haben. Helene und Gertrude sind seine Mitarbeiter. Hans ist mit seiner Mitgliederabteilung in die Zentrale des Betriebes gezogen, wo auch das RZ war. Noch war ihm auch das RZ unterstellt. Allerdings war Poldo ein ganz anderer Knochen als ich. Übrigens, ich habe mit Poldo von einem Freitag Abend bis zum Nachmittag des folgenden Sonntag fast den gesamten Datentransfer von der alten Datenverarbeitung ins neue RZ erledigt, mit Software (damals sagte man noch Programme) die zu einem Großteil von mir war.
Helene muss Poldo Schreckliches erzählt haben, was ihm so im Laufe eines Jahres an Arbeit erwartet. Poldo erzählte mir auch, dass sie ihn immer anlaufen ließ an Dingen, die bei uns anders waren als sonst und die er daher nicht einbezog. Das sich die von Helene erzählte Arbeitsweise für Poldo sich zunehmend als wahr herausstellte zog Poldo die Reißleine und nahm Reißaus (kündigte).
Heinz greift in die Zügel.
Er teilte die Mitgliederabteilung in eine Mitgliederabteilung und in ein RZ. Die (Abteilungs-) Leitung der Mitgliederabteilung vertraute er Renate an und RZ-Leiter wurde ich. Hans musste zurück ins alte Haus und bekam dort einen „kleinen“ Schreitisch. Helene und Gertrude waren wieder meine direkten Mitarbeiterinnen. Helene bekam einen Platz außerhalb des Maschinenraums. Gertrude wurde Operatorin mit Arbeitsplatz im Maschinenraum. Sie vertrug leider den klimatisierten Arbeitsplatz nicht und wanderte bald in Richtung Renate ab.
Helene machte die Vor- und Nachbearbeitung und das sehr gut. Schwer in Mitleidenschaft gezogen war allerdings (wieder einmal) ihre Einstellung „ich bin der Betrieb, weil sie die Behandlung ihres Hans‘ einfach nicht weg stecken konnte. Und sie entschied sich auch diesmal für ihren Mann. Mir war es recht, da sie jene Verhaltensweisen weg ließ, die ein Teil meiner Blockade ihr gegenüber war. Das Leben verlief ruhig, wenn man sich von den Animositäten bis Schreiduellen absah, die sich Helene mit Renate lieferten. Helene hat Renate nie verziehen, das sie als Nachfolgerin für ihren zur Verfügung stand.
Wir lebten mit unserer Arbeit zusammen und die Zeit ging dahin.
Damit ich nicht vergesse zu erzählen.
Heinz war energisch unterwegs, Mitglied der Geschäftsleitung zu werden. An seinen bisherigen Platz hatte er einen Neuen gesetzt und dieser hat unter anderem Peter in sein Team aufgenommen. Dieser Peter bekam die Aufgabe, die Arbeitsplätze und die Abläufe des Rechenzentrums zu beschreiben. Helene, zu der Zeit Gruppenleiterin der Vor- und Nachbearbeitung, hatte ein kleines Büro im RZ – Bereich.
Peter kam nun zu Helene, stellte sich vor beschrieb seinen Auftrag und wollte Interview Termine vereinbaren. Das war nun gar nicht Helenes Geschmack. Sie sagte, schule ihn ein, er darf ein paar Tage mitarbeiten und dann mag er aufschreiben was er gesehen und getan hat. Das war wieder nicht im Sinne von Peter, der überdies von sich behauptete „er sein vom Hauptberuf Sohn“. Wenig später landeten beide bei mir. Ergebnis: Peter durfte Helene während ihrer Arbeit an ihrem Arbeitsplatz interviewen, aber ihr Büro nicht betreten. Soweit Helene und Organisatoren
Hans wird krank und stirbt.
Helene war in dieser Zeit eine rührend besorgte Frau. Sie vergaß ihre Arbeit dabei aber nicht. Gemeinsam mit mir besprachen wir mit den Kolleginnen und Kollegen, wie wir Helene zu mehr Zeit für ihren Hans verhelfen konnten. Es zeigte sich, dass wir doch eine gute Gemeinschaft waren. Helene hatte nun schon eine Menge Routine war daher immer genau dann da, wenn es nötig gewesen war.
Das Martyrium von Hans war sehr kurz. Er hatte seine Operation nur wenige Tage überlebt. Wir trauerten alle mit. Ich sah Helen das erste Mal so richtig „down“. Bis einige Zeit nach dem Begräbnis blieb sie dem Betrieb fern.
Sie kam wieder. Ruhig gefasst. Wirtschaftlich offensichtlich gut gebettet. Und mit der Zeit kam auch wieder „die Firma bin ich zum Vorschein. Das machte unsere Beziehung des Öfteren schwierig. Mittlerweile war ich zum HAL Stellvertreter befördert word und sie erledigte für mich das, was eine persönliche Assistentin zu erledigen hat. Ein Vorfall jedoch hat alle Bosheiten, Sticheleien und echte Übergriffe ausgeglichen.
Ein Gericht hat in dieser Zeit irgendwo entschieden, Software ist etwas, dass als grundsätzlich fehlerhaft anzusehen ist. So ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die von uns erstellte Software daran hielt. Wir kamen noch ziemlich rechtzeitig drauf und baten unsere Softwareabteilung um Korrektur. Sie taten das auch. Doch es war noch immer der Wurm drinnen. Allerdings kamen wir erst ganz knapp vor der Postaufgabe des Ergebnisses darauf. Der langen Rede kurzer Sinn. Ich nahm die Zügel selbst in die Hand (Chefsache) was Software und Ausführung betrifft. Helene bekam von mir klaren Hinweise, wo schon erstellte fehlerhafte Ausgaben wahrscheinlich sind und wie sie zu erkennen sind.
So arbeiteten wir etwa vier Wochen. Ich konnte alles reparieren was den Datenbestand betraf und sie fand alle Fehler, bis auf einen der doch zur Post ging. Ich erfand ein neues Programm „Einzelvorschreibung“ mit welchem wird dann jede gezupfte Vorschreibung nacherstellen und anschließend versenden konnten.
Mir ist nicht mehr bewusst, wie Helene diese Zeit überstanden hat. Ich hatte sobald feststand „wir sind durch“ einen schweren psychosomatischen Kreislaufkollaps. War zwei Wochen arbeitsunfähig und danach Nichtraucher. Ich hielt Helenes Licht in dieser Sache nicht unter dem Scheffel und wird hatten bis zu ihrer Pensionierung ein gutes Verhältnis.
Epilog.
Große Pause. Helene hat sich offensichtlich entschieden, dass der Betrieb mächtig Mitschuld am Schicksal ihrer Männer hatte und mied die Pensionisten Veranstaltungen. Das hätte mir als ihr ehemaliger Chef und HAL die Möglichkeit gegeben auf dienstlichem Boden mit ihr Kontakt halten. Den persönlichen Kontakt, welchen sie in den späten Jahren sucht, habe ich nur zweimal durchgezogen.
Da wir beide überzeugte Atheisten sind bzw. waren nehme ich an, das war die Geschichte von Helene aus meiner Sicht.