Nachlese zum Mittagessen beim Koreaner

Prolog (Vorwort)

Bekanntlich habe ich auf der diesseitigen Anlegestelle der Fähre über den Styx ein (virtuelles) Zimmerchen und warte auf den Aufruf meines Tickets zur Überfuhr. Bei dieser Gelegenheit ein ganz liebes Danke an meine Frau Eva, dass sie dieses (virtuelle) Zimmerchen regelmäßig mit mir teilt.

Ich bekomme aber auch Besuch. Unlängst war Sohn #1 mit Partnerin da und wir sind zum Koreaner im Hafen Mittagessen gegangen.

Die Nachlese

Wie es bei uns üblich haben wir nicht nur gegessen, war übrigens sehr gut, sondern auch über dies und das philosophiert. Dabei wurde die Stellung des alten Mannes (ich) zur Technik besprochen. Unter anderem, dass für den alten Mann ein Zippverschluss wohl Knöpfe 2.0 wären 🙂 .

Ich kann auch Klettverschluss 🙂

Die eigentliche Diskussion ging um autonomes Fahren und als Unterkapitel dem Mobilstandard 5g. Ich muss wohl ziemlich verschlossen gewesen sein sonst wäre wohl das Knopf Theorem nicht Sprache gekommen. Jetzt ist es so, dass Georg und mich 21 Jahre und derzeit zwei Lebensphasen trennen.

Autonomes Fahren.

Ich habe da so meine Zweifel aber auch Visionen. So wie ich den Beginn der Kraftfahrt verstehe und dann selber eingestiegen bin ging es um die Erweiterung der menschlichen Fähigkeiten Geschwindigkeit und Transportkapazität. Zu Beginn waren Kraftfahrzeuge eine beinharte technische Prothese, die nur um zu funktionieren eine große Menge Aufmerksamkeit und Aufwand vom Benutzer verlangte. Der Gewinn, man / frau überholte Läufer – Reiter und konnte Gepäck und Lasten transportieren.

Und, dass bisher bekannte Kutscher Gefühl potenzierte sich. Alleine die immer größer werdende Geschwindigkeit erzeugte neue Bewusstseinszustände. (Fast) alle Motorradfahrer wissen es. Hat man das Gefühl der Verwundbarkeit verinnerlicht, dann ist die Freiheit (beinahe) grenzenlos.

Der Erfindergeist der Menschen war geweckt. Der Aufwand, damit das Ding funktioniert, wurde immer geringer. Immer mehr Frauen und Männer trauten sich Kraftfahrzeuge zu benutzen. Die physikalischen Gesetze blieben gleich und wirkten. Das Ergebnis Unfälle, Straßen verdrängten Lebensräume, Vergiftung der Umwelt durch Abgase und Lärm.

Die Erfinder waren noch immer dran an den Kraftfahrzeugen. Die Abgase wurden entgiftet. Der Überschreitung von physikalischen Gesetzen wurden Funktionen entgegen gesetzt. Auch die Überlebensmöglichkeiten bei Unfällen wurden wesentlich verbessert. Die Produktionskosten sanken und noch mehr Menschen konnten und wollten sich die Prothese Kraftfahrzeug leisten. Die dazu gehörige Industrie wurde ein Motor der Wirtschaft. Aufgrund der Größe aber ein sehr sensibler Motor.

Die einen sagen so, die anderen so. Beeinflusst die Motorisierung das Klima? Beeinflusst die Gewinnung und Verteilung der benötigten fossilen Energie Politik und Umwelt? Wie auch immer, mit Hilfe der amerikanischen Armee wurde das Auffinden von Zielen und Routen (GPS) ermöglicht.

Märkte entstehen durch Angebot und Nachfrage.

Im Gegensatz zur Kraftfahrt allgemein bin ich nicht der Meinung, dass autonomes Fahren durch Nachfrage ins Leben gekommen ist. Für mich waren (und sind) es AMAZON und Google, welche ganz einfach zu viel Einkommen hatten und neue Märkte für neue Produkte suchten und unter anderem im autonomen Fahren (er-) fanden.

Die Vision zur Motivation der Kunden „beam me up Scotty“. Ich hege jedoch ernsthafte Zweifel, ob das Gefühl „beam me up“ den Verlust der meisten anderen durch die Kraftfahrt ermöglichten Bewusstseinszustände kompensieren kann.

Ich werde es nicht mehr erleben. Sohn 1 und 2 möglicherweise.

5g als Untermenge des autonomen Fahrens.

Also die Staaten haben einmal durch den Verleih der Lizenzen für 5g eine Menge verdient. Soweit der vorhandenen Literatur zu entnehmen ein ziemlich ungesundes Produkt. Einerseits ist zu 4g die Frequenz wesentlich erhöht, damit die gewünschten Bandbreiten überhaupt möglich werden. Angeblich kann Schädlichkeit an Lebewesen nicht ausgeschlossen werden. Die hohen Frequenzen bedingen wiederum eine große Dichte an Zellservern 😦 Handymasten 😦

Wenn ich Sohn #1 richtig verstanden habe, dann benötigen die autonomen Steuerungen Kommunikation untereinander, um überhaupt funktionieren zu können. Was den erfahrenen Computer Maschinisten (mich) auf zwei grundsätzliche Schwachstellen aufmerksam macht.

Auch wenn 5g sauschnell ist, in Ballungsräumen kann eine Überlastung nie ausgeschlossen werden. Im Gegenzug scheint klar, dass es an vielen Rang unteren Straßen keine Abdeckung gibt. Es gibt ja noch Räume wo es keine 4g Abdeckung gibt. Was dann, oh du meine autonome Steuerung?

76 und Lebensphilosophie

Dieser Tage kommunizierten die Medien, dass es gelungen sei, dass ein mit künstlicher Intelligenz versehener Computer ein Computerspiel besser spielt als 99,8% der Menschen. Wumm oder was für ein Unsinn ?????

Seit ich etwa 3 Jahre alt war fühle ich mich als Mensch. Es belangt mich wie es mir geht und wie es den anderen Menschen geht. Ehrlich gesagt, es ist mir SCHEISS egal ob ein Computer Computerspiele spielen kann oder nicht.

Außerdem halte ich es für eine schwere Fehlentwicklung, dass wir die weitere Entwicklung der Menschen so vernachlässigen. Eine mit wesentlich weniger Tamtam verbreitete Nachricht besagt nämlich, dass wir Menschen der westlichen Hemisphäre nach den bekannten Messverfahren wieder blöder werden.

Man liest Berichte, dass sich die Kurzsichtigkeit „rasend“ verbreitet. Es gibt sie die Berichte, aber man muss sie richtig aufspüren. Die I-Phones von Apple hätten in Amerika nicht hergestellt werden können, weil es dort viel zu wenige Menschen gibt, die das nötige Wissen und Können haben.

Der sich umkehrende Bogen der Blödheit scheint sich auch in der Gesundheit auszubreiten.

Ich will nicht polemisieren. Ich wünsche mir Menschen die es können:

* gesund und zufrieden zu leben.

* miteinander gut auskommen und Differenzen ohne Tod und Zerstörung lösen.

* die in allen Funktionen zueinander gleichberechtigte Partner sein können.

* die unser Raumschiff Erde mit allen Inhalten bis zu seinem natürlichen Ende bringen.

Ich bin überzeugt, dass wir das können! Auch wenn dadurch unsere Computer etwas weniger gut Computerspiele spielen können.

Epilog (Nachwort)

A. Einstein: man soll die Dinge so einfach wie möglich machen, ABER NICHT EINFACHER. Es war mir während des Essens nicht möglich, klar und sauber in die Diskussion einzusteigen.

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Elefant # Esel # Rabe

Prolog

Eigentlich sollte es ein Brief an den Franz werden. Doch dann ist mir nichts „franzielles“ sondern nur allgemeines eingefallen.

Der Einstieg

Eva und ich sitzen beim Frühstück und da kann es passieren, dass der Eine oder Andere – manchmal beide gleichzeitig – etwas abtauchen. Ich war kurz sieben bis acht Jahre alt; es war nicht Samstag sondern Sonntag; die Messe in der Rachau war gerade aus; einige eilten zum Kaufmann, insbesondere die Kaufleute selber. Jene Gemeindemitglieder, welche regelmäßig nur zum Sonntagskirchgang in das Dorf kommen, wollen nämlich einkaufen.

Schwupp war ich wieder da. Ich erzähle Eva von meinen Gedanken und sie meint, jaja das damals so. Wir frühstücken fertig, gehen zum Teletext über, danach macht sich Eva zum Einkauf fertig und ich beginne über den Tagesbrief an den Franz nachzudenken.

Der Hirnsturm

Wie gesagt nichts „franzielles“ taucht auf, aber die alte Religionsfragen des (ZEN-) Atheisten. Die Kirche im Dorf lassen. Habe mal gelernt, dass mit Kirche ursprünglich eine (geschlossene) Gemeinschaft der Gläubigen gemeint war. Das passt zu meiner Meinung, dass Religion auch Gruppen bildend sein sollte.

Schon war ich bei Gruppierungen und den darin herrschenden Hierarchien. Hab mal kurz meine Totems abgeklappert.

Die Elefanten

Bei den Elefanten herrscht außer zu Paarungszwecken Trennung der Geschlechter bei den erwachsenen Individuen.

Die weiblichen Wesen sind in permanenten „lebenden“ Gruppen verbunden. Sind zumeist auch über die Mutterecke verwandt. Das Leittier ist zumeist das Älteste und mir ist kein Gerangel um die „Leitung“ bekannt. Was ich so aus den Informationen heraus gelesen habe geht es um Wissen (Wasserstellen, Futterstellen, Alltäglichkeiten z.B. bei der Entwicklung und Erziehung der Kälber). Meine Interpretation ist, dass die „Alte“ eine Pflicht ist und alle anderen hoffen, dass SIE es kann.

Der männliche Nachwuchs wird ab einer bestimmten Entwicklungsstufe aus der mütterlichen Herde gedrängt und schließt sich gerne einer Junggesellengruppe an. Diese sind weit weniger erforscht. Sie scheinen eine Interessensgruppe zu sein mit selbstbewussten Individuen und geringen Ranggelüsten. Störenfriede werden in das Einsiedlerdasein gedrängt. Das ändert sich natürlich, wenn per Infraschall Information über eine paarungswillige Elefantendame zu hören ist. Meine Interpretation des Gelesenen und Gesehen (TV, Film) ist, dass die Dame nicht unbedingt den Stärksten nimmt.

Die Esel.

Sind eine gemischte Herde (ich weiß, dass ich nicht weiß). Mit einem Leittier, welches öfters wechselt, ohne dass dabei größere Aggressionen auftreten.

Die Raben.

Leben in „hetero“ Paaren. Sie sind monogam (ich weiß, dass ich nicht weiß) und gleichberechtigt. Das gilt im Alltagsleben, in der Balz und in der Aufzucht des Nachwuchses. Der Begriff Rabeneltern (Rabenmutter) ist eine Missdeutung der Beobachtungen. So ähnlich wie die verlassenen (Rotwild-) Kitze.

Die Menschen

Ich habe keine Ahnung, ob und wie viele Hierarchien es zum Zeitpunkt der Menschwerdung gegeben hat. Wenn man unsere nächsten Verwandten beobachtet, dann am ehesten die Eselvariante. Allerdings meine ich, dass es auch immer Paarbildungen gegeben hat. Wie haltbar diese auch immer waren.

Häuptlinge.

Wenn ich unsere Verwandten so anschaue, dann komme ich zu der Meinung, dass es sehr früh Häuptlinge gegeben hat. Habe aber kein Gefühl dafür, was man(n) brauchte, um Häuptling zu werden und zu sein. Auch denke ich, dass es – wie bei den Bonobos – auch immer wieder weibliche Häuptlinge gegeben haben wird. Ich vermute jedoch, dass es bis in die Jäger / Sammler Gesellschaften, eine gute Menge an benötigten Fähigkeiten gebraucht hat, um Häuptling zu sein. Ich bin auch der Meinung, dass inferiore oder gefährliche Häuptlinge ausgestoßen oder abgesetzt (zumeist umgebracht) wurden. Habe es über Primaten schon gesehen und meine daher, dass auch so etwas wie ein Erwachsenen Rat (Senat) in die Menschwerden mitgenommen wurde.

Medizinmänner – Priester – Druiden – Hebammen.

Ich habe kein Gefühl dafür, ab wann sich in unserem Menschsein Spezialisierungen heraus gebildet haben. Berichte, soweit überliefert, zeigen alle schon Spezialisierungen an. Ich habe bewusst die Hebammen in die Überschrift genommen, weil ich der Überzeugung bin, dass Wissen über einen der gefährlichsten Momente im Leben einer Frau (und des Kindes) Wissen angesammelt wurde. Insbesondere, da der aufrechte Gang das Skelett und damit den Geburtskanal verändert hat.

Das mit dem Wissen ist so ein Problem. Der Anfang ist der Regelkreis: ein Ereignis – dadurch verändertes Ziel – Maßnahme zur Korrektur – Ergebnis. Heute wissen wir von Pawlow und seinen Hunden (Glocke – Fressen – oder doch nicht) wie schnell sich da nicht zutreffendes Wissen einschleicht.

Ich habe keine Ahnung, ob bei meinen drei Totems Placebos Wirkung haben würden. Von Gaben homöopathischer „Medikamente“ an Tiere (meist Haustiere der Gattung Säugetiere) gibt es Berichte über positive Wirkung.

Womit wir bei den Priestern wären. Ich frage brutal und direkt; bringt das Töten (Opferung) eines Lebewesens tatsächlich den so lange schon benötigten Regen?

Zwei Hierarchien „Häuptling :: Priester“; ein Erfolgsrezept?

Meine Betrachtung der Menschwerdung ergibt, dass sich irgendwann die Hierarchie der Priester ergeben hat. Dort, wo Häuptlinge und Priester im Sinne der Gruppe zusammen gearbeitet haben, scheint es ein Erfolgsrezept gewesen zu sein. Dort, wo sie sich auf dem Rücken der Gruppe um die Vormacht gerauft haben, ist meist die Gruppe unter gegangen. Oder zumindest in ein Tief gefallen.

Auffallend für mich ist, dass in den Gruppen, wo gute Demokratie eingezogen ist, die Häuptlinge und die Priester stark an Zustimmung verloren haben. Ich weiß, dass ich nicht weiß. Der folgende (jüdische) Witz zeigt das Riesenloch, in welchem sich Götter – Könige – Idole – Influencer breit machen. Für mich: die dritte Hierarchie.

Man nehme die vergangen Dreißiger Jahre. Eine große Firma macht eine großes Firmenfest. Prokurist Blau und Gattin rauschen ein. Grüßen da und grüßen dort. Essen ein wenig und nippen an Gläsern. Dann trennen sich Ihre Wege im Fest. Doch plötzlich ein fester Stoß im Rücken des Prokuristen Blau. Er dreht sich um und blickt in das sehr echauffierte Gesicht seiner Gattin. „Ich habe vernommen, du hast eine Geliebte“ zischt sie ihn an. Er gibt es zu und muss sie ihr auch noch zeigen. Mit den Worten „warte auf zuhause“ rauscht sie wieder ab. Nicht lange der nächste Stoß. Wieder die Gattin, diesmal mit den Worten „auch der Generaldirektor (CEO) hat eine Geliebte; zeig sie mir“. Wieder gehorcht der Prokurist Blau und hört dann seine Gattin erleichtert murmeln „aber unsere ist hübscher“.

Epilog:

Anfangs wollte ich dies als Podcast (Hördokument) aufzeichnen und dann veröffentlichen. Habe es aber dann gelassen, weil das niemand auf einmal hört und man beim Lesen immer aufsetzen kann. Außerdem würde ich die Selbstkontrolle an meinem Produkt aufgeben.

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Helene

Prolog.

Liebe Karin, danke für deinen Nachdruck an mich, diesen Blog zu schreiben.

Zwei Probleme muss ich dabei überwinden. Ein ewiger nicht näher zu erklärenden Wunsch, der Dame Helene nicht zu nahe zu kommen. Das Unbehagen, mit Ehepaaren am Arbeitsplatz umzugehen.

Vorspiel.

Als kleines Kind durfte ich ab und an meine Mutter von der Arbeit abholen und dabei auch ein wenig in ihre Arbeit hinein schnuppern. Datenverarbeitung mit Lochkarten. Gegen Ende des Präsenzdienstes beim Bundesheer ging ich daran, mir diese Arbeit mit Kursen bei der AK und der IBM anzueignen.

Stefan Bencak. Er war zu dieser Zeit frisch eingestellter Verkäufer und Berater der IBM, welche damals Marktführer der Datenverarbeitung mit Lochkarten war. Da es bei IBM Usus war, dass die Azubis viele Benutzerkurse mit machten, kamen wir bei einigen Kursen nebeneinander zu sitzen.

Wiener Molkerei. Nach zwei Umwegen in meiner gelernten Branche bekam ich meinen ersten Job in meinem neuen Beruf. Datenverarbeiter. Man ließ mich wirklich ran. Da ich ehrliche Verbesserungen einbrachte bekam ich Freiraum und damit wirklich gute Praxis. So nebenbei lernte ich auch ein wenig Warenkunde zum Angebot der WIMO, ein paar nette Milchwagen – Pferde kennen und Players Navycut rauchen. Dann tauchte Stefan B wieder auf. Du Karl, ich habe da einen Kunden, der beginnt demnächst mit Datenverarbeitung und die brauchen noch den Mann der es tut. Ich habe dich vorgeschlagen, ruf DIE Nummer an und mach einen Vorstellungstermin aus.

Stefan muss wohl in hohen Tönen von mir gesungen haben, denn der Termin war kurz und nicht allzu lange später kam die Nachricht, sie sind eingestellt und wir sehen uns am 2. August (1964) im neuen Arbeitszentrum im 15. Bezirk.

Helene und viele andere neue Gesichter.

Empfangen wurde ich von Hans. Er stellte sich als mein direkter Vorgesetzter für die nächste Zeit vor. Der Job der Gruppe von Hans war es „Mitglieder zu verwalten“. Hans führte mich herum, erklärte mir die wichtigsten Interna und stellte mich vielen Leuten vor. Unter andern in einer Abteilungsgruppe namens „Manipulation“ auch Helene. Nicht zu vergessen sechs junge Damen, welche auch noch nicht lange da waren und als Datentypistinnen für die neue Aufgabe tätig waren.

Neben der Arbeit lernte ich auch einige Kolleginnen und Kollegen besser kennen. Helene stach insofern hervor, dass sie mit einem technischen Kollegen, der auch Betriebsrat war, verheiratet war. Ihr Schwiegervater versah als Hausarbeiter seinen Dienst in unserer Arbeitsstätte.

Es geht los.

Es stellte sich heraus, dass Helene und (eine) Gertrude als meine direkten Mitarbeiter an den Datenverarbeitungsmaschinen vorgesehen waren. Dazu hatte ich die Pflicht, Hans ebenfalls in alle Abläufe einzulernen. Aber davon war einige Zeit noch nicht die Rede. Es galt die zu erfassenden Daten aufzubereiten, die roh vorgegebenen Abläufe zu detaillieren und wenn eine Datentypistin ausfiel als „Locher / Prüfer“ einzuspringen.

Da wir noch keine Maschinen hatten fuhr ich mit den frisch gelochten Karten quer durch Wien, wo wir halt ein wenig die benötigte Maschinenzeit kaufen konnten. Dabei lernte zunächst einmal Helenes Schwiegervater kennen, weil so einem Frischling wie mich kann man ja kein Firmenauto anvertrauen. Wir mochten uns. Er war der Spross einer Wirt und Fuhrwerker Dynastie, den die Zeit überrollt hatte. Doch er war fröhlich und meine Warenkenntnis bei Kraftfahrzeugen beeindruckte ihn.

Er war ein Fan seiner Schwiegertochter Helene und nicht ganz damit einverstanden, wie sein Sohn sie öfters behandelte.

Alle für diesen Zeitpunkt nötigen Maschinen sind im Haus.

Helene und Gertrude taten abwechselnd in der nun eingerichteten Datenerarbeitung Dienst. Ich gestehe, die Arbeit mit Gertrude war fein. Sie verstand und wenn nicht, dann stellte sie die (für sie) richtigen Fragen. Mit Helene war es schwieriger. Sie war eifrig, aber lange Zeit konnte sie das was wir taten nicht verstehen und einsehen. Sie musste es „quasi“ auswendig lernen und das passierte halt manchmal was. Sie hatte jedoch einen in der Manipulation gut ausgebauten Fehlerinstinkt, der ihr half rechtzeitig nachzufragen, ob den wohl alles in Ordnung sei. Gertrude erzählte mir später einmal, dass sie ihre Fragen schön an Hans und mich aufteilte. Sie meinte es war großes Kino, wie sich die beiden an eine (brauchbare) Lösung heran tasteten.

Alles geht vorbei, auch eine so umfangreiche Vorbereitungszeit. Die noch fehlende Hauptmaschine wurde geliefert und einige Maschinen wurden gegen besser und schneller ausgetauscht. Nicht zu vergessen, Gerhard trat in unser (überwiegend Arbeits-) Leben. Er war unser IBM Haustechniker für die gesamte Lochkartenzeit.

Während der Einschulungs- und Einarbeitungszeit lernte ich erkennen, dass Helene großteils die Einstellung „ich bin die Firma“ hatte. Das machte sie zäh und eifrig, die Arbeit zu erlernen und dabei fehlende Talente auszugleichen.

Wir kamen gut voran und nahmen planmäßig die erste große Echtaufgabe in Angriff.

Das erste Jahr.

Der Versand von Nachrichten an unsere Mitglieder funktionierte und auch die Einhebung der Beiträge funktionierte fast wie geplant. Das „fast“ betraf aber nicht uns die Datenverarbeiter sondern die mit der Datenverarbeitung veränderten Erlagscheine und Mitgliedskarten brachten die Telefone und Mitarbeiterinnen der Mitgliederabteilung in Hitze. Ja richtig Mitarbeiterinnen. Es waren 26 Frauen und drei Männer in der Abteilung. Wenn jemand von uns, Helene – Gertrude – Hans und ich, Zeit hatten halfen wir natürlich aus. Was mich wunderte, trotz ihrer „Ich bin Firma“ Einstellung für Helene immer eine Herausforderung.

Es muss so um die Osterzeit (1965) gewesen sein, wir waren gerade an einer sozialen Fleißaufgabe für Firma und Mitarbeiter tätig, als Helene ordentlicher Schubs des Schicksals traf. Ihr Mann wurde gekündigt. Wegen einer verbotenen Kleinigkeit, welche die meisten Mitarbeiter seines Aufgabenbereichs auch machten, wurde an ihm ein Exempel statuiert. Helene war die Zerrissene. Firma versus Ehefrau,alles in ihr.

Ihre Lösung, sie legte „ich Firma“ eine Zeit lang auf Eis.

Hans und Helene noch nicht in Sicht, aber irgendwie schon da.

Die Geschichte der Helene ist ab dieser Zeit ohne Beziehung zu Hans nicht vorstellbar. Dabei war es zu dieser Zeit noch nichts war dem Begriff Beziehung gerecht werden konnte.

Hans war zu dieser Zeit geschieden und hatte einen Sohn mit seiner Ex. Ab und zu teilte er uns mit, dass es zwei böse Frauen in seinem Leben gäbe. Seine böse Schwester und seine Ex. Der vollständig kein halber sei erwähnt, er hatte auch eine gute Schwester. So weit ich es mitbekam genoss er sein Junggesellen Leben. Jetzt lernte ich Helenes (Sternbild) Löwe verhalten besser kennen. Offensichtlich hatte es die Nummer 1 der Datentypistinnen angelegt, ein wenig Zeit mit Hans zu verbringen. Bei einer Formel 1 Veranstaltung in Zeltweg, wo Hans als Zeitnehmer tätig war, kam dies in einer Pension in Zeltwegs Umgebung ein wenig ans Licht.

#metoo gab es damals noch nicht. Es wäre auch Unsinn gewesen, es war außer Libido- offensichtlich kein Druck im Spiel. Die von den „ich kann dich nicht leiden“ Verhaltensweisen von Helene und #1 ausgelösten Spannungen erfüllten so manche Räume der Abteilung. Getrude und ich, mittlerweile gute Arbeitskollegen, hatten so manchen Spaß daran. Allerdings oft auch Mühe Fehler, die durch Helenes Adrenalinspiegel entstanden waren, wieder auszubügeln.

Es geht nichts über eine Triangel.

In dieser Situation wurde klar, dass noch eine Dame mit Interesse an Hans hatte Renate. Ich habe nie herausgefunden woraus sich die Beziehung Renate Hans zusammen setzte. Renate unterstützte Hans bei seinen Aktionen von Hans mit Ex und Kurzzeitgespielinnen , Helene mit Hans mochte sie offensichtlich nicht. Die Schreiduelle von Helene mit Renate gingen aber immer um Stellvertreter Themen.

Nun taucht in dem Beziehungsgeflecht Helenes Mann auf, er will Helenes Exmann werden. Helene hatte offensichtlich schon Hans im Visier und kämpfte nicht. Sie zog aus der ehemals ehelichen Wohnung aus und überlies sie ihrem nun Ex. Der Ausgleich muss aber OK gewesen sein, den man hörte zwar nicht viel, aber nichts Schlechtes.

Es muss wohl eine Zeit mit intensiver Arbeit, eine neue Aufgabe für die Datenverarbeitung, gewesen sein. Ich bekam von Helene und Hans nichts mit. Eines Tages meldete Hans Helene bei mir krank. Das war nicht ungewöhnlich für einen Abteilungsleiter. War aber sehr erstaunt, dass er mich einige Stunden später in seinem Büro um einen persönlich und diskret zu behandeltet Gefallen bat. Ich sollte eine Einkaufsliste besorgen und an bestimmte Adresse in Ottakring bringen. Ich mochte Hans, er hat mich immer fair und freundlich behandelt, und hatte keine Bedenken, die Aufgabe führ ihn in der Mittagspause zu erledigen. So richtig baff war ich allerdings als mir Helene an der angegebenen Adresse öffnete. Sie war wirklich krank. Sie war schon wieder ganz „ich bin die Firma“ und konnte es nicht lassen, sich von mir über den Stand der Arbeit auf dem Laufenden halten. Die Kürze unserer Mittagspause rettete mich.

Da stand ich nun ich armer Tor. In früheren Fällen war ich nur unangenehm einem Paar nahe, mit welchen ich nur dienstlich zu tun hatten. Nun war es fast ein Sandwich.

Die Freundin und sehr bald Ehefrau meines Chefs war meine Mitarbeiterin.

Ich bewundere Hans heute noch, es gab aus der Situation kaum Unannehmlichkeiten. Hans und Helen heirateten und bauten Haus. Wenn nötig half ich mit meinem C-Führerschein aus. Darüber hinaus war ich ein guter und sehr diskreter Zuhören. Diesmal ließ ich sogar Gertrude außen vor, wenn ich nicht ganz genau wusste, dass sie von den Beider direkt informiert worden war.

Man hatte mich zu Hause gelehrt, mit Alkohol umzugehen. Das machte sich bezahlt, denn Hans feierte gerne. Wie in Österreich auch heute noch üblich, es geht nicht ohne Alkohol. Leider muss es mich oder eine aus meiner Gruppe doch erwischt haben, denn es tauchten Reklamationen über ungerechtfertigte Mahnungen aus einer (Bundes-) Landesdirektion auf. Eine ist ein Zufall, zwei sind ein Pech ab drei ist der Serienfehler nicht mehr zu leugnen. Kaum hatten Hans und ich konkret ausgesprochen da drückte mir „ich bin die Firma“ Helene schon eine leere Schalttafel für unser Hauptmaschine in die Hand. „tun wir was“ in Figur und Stimme. Der Schwanz wedelt mit dem Hund. Doch Hans hatte schnell das rechte Wort gesprochen und die entschlossene Löwin Helene damit gebändigt.

Wir lösten das Problem. Sonst war es in unserem Teil des Betriebes zwar ruhig, aber die Integration der Datenverarbeitung ging in gutem Tempo und ohne Echt – Verarbeitung – Fehler weiter. Helene führte Hans zu einem Haus ihrer Wahl. Ich war mittlerweile Abteilungsleiter – Stellvertreter, somit konnte Hans viel von seinen Überstunden und Urlauben „abfeiern“. Die ganze Abteilung hatte schon geraume Zeit gleitende Arbeitszeit. Hans und ich hatten ein Gehaltskonto und einen ulkigen Krieg mit der Chefin der Personalverrechung, Wir mussten zwar bis in die oberste Direktion gehen, aber bald hatten wir brav unser Gehalt auf den Konten. Das Gehalt war für alle auch etwas mehr geworden. Alle fühlten sich wohl, nur Stefan nicht. Stefan war der Mann von Gertrude und verdiente nun weniger als diese. Für einen Ottakringer in der damaligen Zeit. UNMÖGLICH!

Die Mondlandung, der Wachstumshype und Heinz.

Hurra, es gibt Computer. Eigentlich gab es diese schon, als ich noch bei Mutters Arbeit Lochkarten spielte. Doch sie benötigten, weil Röhren, viel Strom. Röhren geben Wärme, und die muss mit Klimaanlagen wieder abgeführt werden. Hatte so ein Rechner die Funktion eines heutigen Volksschulrechners, so benötigte er das Raumvolumen eines mittleren Einfamilienhauses und den Strom eines mittleren Dorfes. Doch das Piep-Piep des ersten russischen Sputniks war für die Amerikaner ein Tritt in die Sitzfläche, die Russen einzuholen und zu überholen. Der Transistor, als Lösung, war schon erfunden, aber die Röhre zu gut im Geschäft. Aber jetzt.

Bei den Ökonomen und den Politikern wurde Wachstum zum Zauberwort. Gleichzeitig gab es neben den (meist kommunistische und nicht funktionierenden) Fünfjahrespläne und Ziele. Und Ziele brauchen Leute, welche sie definieren, und Leite, welche sie dann einhalten müssen. Sinnvoll oder nicht. Das brachte wieder Heinz zu uns in den Betrieb. gleich als unser Boss in der Geschäftsleitung.

Unabhängig von all dem genoss ich mit Zustimmung von Hans eine Ausbildung für Bedienung und Programmierung von Computern. Wenn es Zeit und Gelegenheit gab übermittelte ich mein Wissen an Gertrude und Helene. Parallel begann Heinz lange abendliche Diskussionen mit Hans über die weitere Entwicklung der Datenverarbeitung in unserem Betrieb. Helene wäre sichtlich lieber mit nun schon ihrem Hans entre nous gewesen, erkannte aber, dass diese Gespräche für ihren Hans beruflich extrem wichtig waren. Sie gab sich daher zu den Beginn dieser Gespräche als Gastgeberin, um dann alleine nach Hause zu schmollen.

Für diese Phase ist alles gesagt und das Leben nahm seinen Lauf.

Wir arbeiten am Computer.

Es hat sich folgendes umgestellt. Unser Betrieb hat ein Rechenzentrum mit Computer. Dieses RZ hat einen Leiter, Poldo den wir vom Lieferanten des Computers abgeworben haben. Helene und Gertrude sind seine Mitarbeiter. Hans ist mit seiner Mitgliederabteilung in die Zentrale des Betriebes gezogen, wo auch das RZ war. Noch war ihm auch das RZ unterstellt. Allerdings war Poldo ein ganz anderer Knochen als ich. Übrigens, ich habe mit Poldo von einem Freitag Abend bis zum Nachmittag des folgenden Sonntag fast den gesamten Datentransfer von der alten Datenverarbeitung ins neue RZ erledigt, mit Software (damals sagte man noch Programme) die zu einem Großteil von mir war.

Helene muss Poldo Schreckliches erzählt haben, was ihm so im Laufe eines Jahres an Arbeit erwartet. Poldo erzählte mir auch, dass sie ihn immer anlaufen ließ an Dingen, die bei uns anders waren als sonst und die er daher nicht einbezog. Das sich die von Helene erzählte Arbeitsweise für Poldo sich zunehmend als wahr herausstellte zog Poldo die Reißleine und nahm Reißaus (kündigte).

Heinz greift in die Zügel.

Er teilte die Mitgliederabteilung in eine Mitgliederabteilung und in ein RZ. Die (Abteilungs-) Leitung der Mitgliederabteilung vertraute er Renate an und RZ-Leiter wurde ich. Hans musste zurück ins alte Haus und bekam dort einen „kleinen“ Schreitisch. Helene und Gertrude waren wieder meine direkten Mitarbeiterinnen. Helene bekam einen Platz außerhalb des Maschinenraums. Gertrude wurde Operatorin mit Arbeitsplatz im Maschinenraum. Sie vertrug leider den klimatisierten Arbeitsplatz nicht und wanderte bald in Richtung Renate ab.

Helene machte die Vor- und Nachbearbeitung und das sehr gut. Schwer in Mitleidenschaft gezogen war allerdings (wieder einmal) ihre Einstellung „ich bin der Betrieb, weil sie die Behandlung ihres Hans‘ einfach nicht weg stecken konnte. Und sie entschied sich auch diesmal für ihren Mann. Mir war es recht, da sie jene Verhaltensweisen weg ließ, die ein Teil meiner Blockade ihr gegenüber war. Das Leben verlief ruhig, wenn man sich von den Animositäten bis Schreiduellen absah, die sich Helene mit Renate lieferten. Helene hat Renate nie verziehen, das sie als Nachfolgerin für ihren zur Verfügung stand.

Wir lebten mit unserer Arbeit zusammen und die Zeit ging dahin.

Damit ich nicht vergesse zu erzählen.
Heinz war energisch unterwegs, Mitglied der Geschäftsleitung zu werden. An seinen bisherigen Platz hatte er einen Neuen gesetzt und dieser hat unter anderem Peter in sein Team aufgenommen. Dieser Peter bekam die Aufgabe, die Arbeitsplätze und die Abläufe des Rechenzentrums zu beschreiben. Helene, zu der Zeit Gruppenleiterin der Vor- und Nachbearbeitung, hatte ein kleines Büro im RZ – Bereich.

Peter kam nun zu Helene, stellte sich vor beschrieb seinen Auftrag und wollte Interview Termine vereinbaren. Das war nun gar nicht Helenes Geschmack. Sie sagte, schule ihn ein, er darf ein paar Tage mitarbeiten und dann mag er aufschreiben was er gesehen und getan hat. Das war wieder nicht im Sinne von Peter, der überdies von sich behauptete „er sein vom Hauptberuf Sohn“. Wenig später landeten beide bei mir. Ergebnis: Peter durfte Helene während ihrer Arbeit an ihrem Arbeitsplatz interviewen, aber ihr Büro nicht betreten. Soweit Helene und Organisatoren

Hans wird krank und stirbt.

Helene war in dieser Zeit eine rührend besorgte Frau. Sie vergaß ihre Arbeit dabei aber nicht. Gemeinsam mit mir besprachen wir mit den Kolleginnen und Kollegen, wie wir Helene zu mehr Zeit für ihren Hans verhelfen konnten. Es zeigte sich, dass wir doch eine gute Gemeinschaft waren. Helene hatte nun schon eine Menge Routine war daher immer genau dann da, wenn es nötig gewesen war.

Das Martyrium von Hans war sehr kurz. Er hatte seine Operation nur wenige Tage überlebt. Wir trauerten alle mit. Ich sah Helen das erste Mal so richtig „down“. Bis einige Zeit nach dem Begräbnis blieb sie dem Betrieb fern.

Sie kam wieder. Ruhig gefasst. Wirtschaftlich offensichtlich gut gebettet. Und mit der Zeit kam auch wieder „die Firma bin ich zum Vorschein. Das machte unsere Beziehung des Öfteren schwierig. Mittlerweile war ich zum HAL Stellvertreter befördert word und sie erledigte für mich das, was eine persönliche Assistentin zu erledigen hat. Ein Vorfall jedoch hat alle Bosheiten, Sticheleien und echte Übergriffe ausgeglichen.

Ein Gericht hat in dieser Zeit irgendwo entschieden, Software ist etwas, dass als grundsätzlich fehlerhaft anzusehen ist. So ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die von uns erstellte Software daran hielt. Wir kamen noch ziemlich rechtzeitig drauf und baten unsere Softwareabteilung um Korrektur. Sie taten das auch. Doch es war noch immer der Wurm drinnen. Allerdings kamen wir erst ganz knapp vor der Postaufgabe des Ergebnisses darauf. Der langen Rede kurzer Sinn. Ich nahm die Zügel selbst in die Hand (Chefsache) was Software und Ausführung betrifft. Helene bekam von mir klaren Hinweise, wo schon erstellte fehlerhafte Ausgaben wahrscheinlich sind und wie sie zu erkennen sind.

So arbeiteten wir etwa vier Wochen. Ich konnte alles reparieren was den Datenbestand betraf und sie fand alle Fehler, bis auf einen der doch zur Post ging. Ich erfand ein neues Programm „Einzelvorschreibung“ mit welchem wird dann jede gezupfte Vorschreibung nacherstellen und anschließend versenden konnten.

Mir ist nicht mehr bewusst, wie Helene diese Zeit überstanden hat. Ich hatte sobald feststand „wir sind durch“ einen schweren psychosomatischen Kreislaufkollaps. War zwei Wochen arbeitsunfähig und danach Nichtraucher. Ich hielt Helenes Licht in dieser Sache nicht unter dem Scheffel und wird hatten bis zu ihrer Pensionierung ein gutes Verhältnis.

Epilog.

Große Pause. Helene hat sich offensichtlich entschieden, dass der Betrieb mächtig Mitschuld am Schicksal ihrer Männer hatte und mied die Pensionisten Veranstaltungen. Das hätte mir als ihr ehemaliger Chef und HAL die Möglichkeit gegeben auf dienstlichem Boden mit ihr Kontakt halten. Den persönlichen Kontakt, welchen sie in den späten Jahren sucht, habe ich nur zweimal durchgezogen.

Da wir beide überzeugte Atheisten sind bzw. waren nehme ich an, das war die Geschichte von Helene aus meiner Sicht.

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Ich und meine Augen.

Der Anfang.

Ich hatte in der Kindheit und als Erwachsener bis etwa zum 43. Lebensjahr keine Probleme mit meinen Augen, wenn man davon absieht, dass ich jene Veilchen nie sah die mein Vater schon erblickte. Ich war als Kind und junger Erwachsener eine Leseratte, bewegte mich aber auch viel im Freien.

Die ersten Brillen.

Ich war Anfang 40 und mit meiner damaligen Frau auf dem Weg zu einem gemeinsamen Essen mit Freunden. Ich hatte mich ein wenig verfahren, blieb stehen und wollte den Stadtplan zu rate ziehen. Ich war entsetzt, trotz gutem Licht im Auto konnte ich auf dem Plan nichts erkennen. Musste die Augen meiner Partnerin zu Hilfe nehmen. Wir haben unsere Freunde gefunden.

Zum Augenarzt gegangen, Brille(n) verordnet bekommen. Eine zum Lesen und eine für die Arbeit am Computer. Diese Brillen haben mich 20 Jahre begleitet.

Der graue Star.

20 Jahre später begann ich schlecht zu sehen, mit oder ohne Brille. Also wieder mal zum Augenarzt. Diagnose, grauer Star und mit neuen Brillen nicht zu verbessern.

Die liebe Ärztin empfahl mir, die Augen „lasern“ zu lassen. Abgesehen von meinem Horror vor Prothesen (hier künstliche Linsen im Auge), war ihre Schilderung der Vorgänge ums „lasern“ offensichtlich für mich sehr entmutigend.

Ich hätte es trotzdem tun sollen. Heute weiß ich, dass unser Hirn viel Aktion und Zeit aufwenden muss, um aus unscharfen Bilder wieder richtige Information zu machen.

Die Zeit beginnt sich schneller zu drehen.

Ich habe meine erste Darmkrebsoperation hinter mir. Meine Augen entzünden sich und ich sehe immer schlechter und langsamer. Ich besuche meinen Augenarzt, bekomme den richtigen Tipp zur Behebung der Entzündung und den dringenden Appel meine Augen „lasern“ zu lassen. Ich zögere immer noch.

Jetzt ist es sicher, die zweite Darmkrebsoperation muss sein. Ich will aber danach zumindest sehen. Lesen, Fernsehen und vielleicht ein wenig am Klavier klimpern. Jetzt kann ich die Noten zwar interpretieren, aber nicht schnell genug, um sie auch im richtigen Tempo zu spielen.

Nach kurzer Recherche bei schon „gelaserten“ Freunden hin zum Augenarzt, um eine Überweisung für die Rudolfstiftung zu bekommen. Die Überweisung in die Augenambulanz der Rudolfstiftung gesandt und eine Antwort mit Terminen bekommen.

Die Untersuchung.

Der erste Termin war in der Augenambulanz in der Rudolfstiftung. Ich habe die zweite Darmkrebsoperation hinter mir, ein Sackerl am Bauch picken und Kompressionsstrümpfe an den Beinen, bis in den Schritt. Bin alleine hin gegangen.

Anmeldung im Erdgeschoss, Untersuchung im dritten Stock. Wie überall wird sehr am Personal gespart. Werde aber lieb begrüßt, den Computern sei Dank, und bekomme die Augentropf Prozedur vor der Untersuchung.

Eine liebe Ärztin ruft mich auf und führt mich in den Untersuchungsraum. Dauert etwas 15 Minuten und es ist eine Mischung aus Untersuchung der Augen und intensives Informieren und Frage und Antwort.

Ich muss eine Entscheidung treffen. Was will ich nach den Operationen an den Augen ohne Brille machen können? Lesen, Fernsehen oder mich im Freien bewegen und auch Auto fahren. Meine Entscheidung: im Freien.

Das rechte Auge.

Meine Frau begleitet mich zum Termin in das Franziskusspital (1050 Wien). Wir melden mich an und ab in die Tagesklinik. Dasselbe Bild, ein leerer Anmeldeschalter. Doch wir werden auch hier begrüßt, Pfleger Leopold stellt sich vor und erklärt mir vorerst was nun passiert. Wieder Augentropf, zuerst im Wartebereich und dann in im Bett in einem Zweibettzimmer. Ich habe Unterwäsche und Klinik Nachthemd an, ein Bademantel und Hausschuhe liegen bereit. Leopold misst den Blutdruck und tropft zum letzten Mal.

Ein lieber Afrikatyp holt mich mit dem Rollstuhl ab und wir wechseln ein paar nette Worte auf dem Weg zu den Operationssälen im ersten Stock. Dort stellt mich mein Transporteur in einem Warteraum ab. Kurze Zeit später stellt sich ein junger Mann als Patrick und als Operationsgehilfe für die Operation an meinem rechten Auge vor. Es gibt wieder Tropf, diesmal mit ein wenig Brennen, die Vorstufe der Lokalanästhesie.

Patrick verziert mich mit Operationshemd und -Haube. Beides aus dünnem Kunststoff. Ich darf mich einhängen und er begleitet mich zum Operationstisch. Lang und relativ schmal, mit Polster für die Beine und einem speziellen Polster für den Kopf. Ich werde freundlich eingerichtet und bekomme den Körper bedeckt. Patrick tropft und reinigt das Umfeld meines rechten Auges.

Nun stellen sich zwei Frauen als Operationsteam vor. Schon voll adjustiert, aber die Ärztin aus der Untersuchung erkenne an der Stimme wieder. Jetzt wird mein Gesicht mit einer speziellen Folie abgedeckt, in welcher die Ärztin nun das Operationsfeld „rechtes Auge“ frei macht. Jetzt wird das Auge richtig gewaschen.

Die Operation tut tatsächlich nicht weh. Ein paar Druckgefühle und viel – viel Licht. Ich werde über jeden nun kommenden Schritt informiert und auch immer wieder über mein Befinden abgefragt. Ich bekomme natürlich auch die Kommunikation zwischen Ärztin und ihrer Gehilfin mit. Dauer ca. 10 Minuten und schon ist ein „wir sind fertig“ und der Händedruck von der Ärztin da.

Patrick befreit mich von den Operationsutensilien und hilft mir vom Tisch. Ich darf mich einhängen und wir gehen zum meinem Rollstuhl. Dort nimmt er mir noch das Operationshemd und die Haube ab und verabschiedet sich nett. Ich sitz im Rollstuhl, das rechte Auge mit einer Klappe und ein wenig Verbandsmaterial abgdeckt, und ein wenig später ist wieder ein netter Logistiker da und bringt mich in mein Zimmer im dritten Stock. Ein kurzer Plausch mit meiner Frau und ich darf noch ein wenig im Bett ruhen.

Leopold kommt. Er erklärt die Aktion für beendet und klärt uns mindestens dreimal auf, was ich jetzt tun darf und was nicht. Im Prinzip alles klar, wichtig ist es das (rechte) Auge mit den schon bei der Voruntersuchung verschriebenen Tropfen morgens und abends einzutropfen. Wir suchen das Weite mit einem kurzem Abstecher am Abmeldeschalter.

Die Kontrolle am Tag danach.

Ich bin bei meinem Augenarzt. Kontrolle des Drucks im (rechten) Auge und eine Sehprüfung. Die großen Buchstaben sehe ich mit dem rechten Auge schon. Das mit untersuchte linke Auge ist da nur mehr wenig besser. Termine vereinbart und ich werde entlassen.

Das linke Auge.

Man sollte annehmen, dasselbe aber links. Im Großen und Ganzen stimmt das auch. Der erste Unterschied war, wir wussten was auf uns zukam. Wir konnten schon präziser planen.

Leopold war nett wie vorher, aber eine Spur persönlicher. Wir kannten uns schließlich ja schon. Und ich bekam ein Einbettzimmer. Patrick hatte auch nicht Dienst, aber dieser Operationsgehilfe war genau so nett wie Patrick.

Ich hatte auch eine andere Ärztin, aber das wurde mir schon bei der Voruntersuchung gesagt. Die Kommunikation Arzt Patient begann damit, dass die Ärztin mir erklärte, dass sie nun über die Hand arbeiten muss und meine Nase ein wenig im Weg ist.

Sonst alles gleich und schon lag ich mit Klappe wieder in meinem Zimmer. Meine Frau war auch schon da, aber sie hatte in der Zwischenzeit Besorgungen machen können und auch ein wenig die Wiedner Hauptstraße erkunden.

Die Überraschung,

kam am nächsten Morgen, als der Eintropf anstand. Das linke Auge blickte wie durch ein Milchglas. Sehr hell aber keine Konturen oder gar Details. Aber in wenigen Stunden gibt es ja die Kontrolle beim Augenarzt.

Der war allerdings ganz aus dem Häuschen. Gab mir eine Überweisung in die Augenambulanz Rudolfstiftung für den nächsten Tag. Es war Samstag und ich war in der Augenambulanz. Der junge, ebenfalls sehr nette Arzt, war gar nicht aus dem Häuschen. Er sagte, dass kommt ab und zu vor und es ist nur noch etwas Flüssigkeit zwischen Linse und Hornhaut. Er gab mir einiges an Augentropfen mit und auch die Anweisung, wie ich sie zu gebrauchen hätte. Auch bekam ich für den folgenden Montag einen Ambulanztermin, weil da die operierende Ärztin Dienst hätte.

Eigentlich war ich an diesem Ambulanztermin schon guter Dinge, weil am linken Auge immer mehr Konturen und auch Details auftauchten. Ich erkannte die Ärztin an der Stimme wieder und es war ein guter Termin. Ich bekam noch Medikamente mit, damit ich die Therapie bis zu meinem nächsten Augenarztbesuch fortsetzen konnte.

Jetzt sind sie da, meine Augen.

Epilog.

Dieser Blog wurde auf meinem Laptop geschrieben. Mit den Augen 10 Tage nach der zweiten Operation (links). Ohne Brillen oder sonstige Hilfsmittel.

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Montaigne kommuniziert mit seiner Katze und Franz findet das gut!

Prolog.

Franz hat mir gestern einen Brief geschrieben, welcher einen Link auf sein PiriPiri enthielt. dort fand  ich Montaigne zitiert, wie dieser über die Kommunikation mit seiner Katze schreibt. Abgesehen davon, dass ich den Text gut finde und ihm auch sachlich zustimme, löste es eine ganze Menge Gedanken aus. Unter anderem „ich und Montaigne“ sind nicht main stream 🙂

Homo sapiens.

Ich fühle mich als solcher, habe aber zu vielen unserer Eigenschaften Bedenken. Ähnliches habe ich für Montaigne angenommen, als ich den oben verlinkten Wikipedia Artikel las. Er war zwar große Teile seines Lebens Teil des Establishments hatte aber Bedenken und Einwände was da so gemacht wurde. Er dachte und handelte auch alternativ.

Man hat mich gelehrt, das wir Menschen auch ein Echsenhirn haben. Soll heißen der innerste und älteste Kern unseres Hirnes ähnelt dem der Echsen. Ich halte das für zunehmend wahrscheinlich, weil unsere Biologen immer wieder auf Teile von uns stoßen, die schon in Uraltwesen so funktioniert haben. Ein Satz der Evolution könnte für mich heißen, was gut ist bleibt bis es von etwas Besserem ersetzt wird. Und wir sind lernfähig, vom Fötus bis zum Greis. Allerdings gibt es eine Menge Bestrebungen in uns, die Lernfähigkeit abzustellen. Erstens ist es doch schön, Recht zu haben. Zweitens, wenn der Mitbewerb was lernt, dann könnte er doch besser werden als ich. Aber das ist nicht das Thema. Es geht um die Kommunikation zwischen Wesen.

Franz und ich sind große Fan von Paul Watzlawick. Bei dem steht das bisherige Wissen über die Kommunikation der Menschen mit Menschen.

Franz hat eine Katze und davor deren viele. Ich hatte einen Hund.

Die Hundedame war etwa sieben Monate alt als sie zu uns kam. Ein wenig unterernährt wie ebenso unterbeschäftig. Da waren wir also. Ein Mann, der in seinem bisherigem Leben eine respektable Angst vor unbekannten Hunden aufgebaut hat. Eine Frau, die mit einem Hund (ebenfalls weiblich und hieß Susi) den Weg vom Kind zur jungen Frau gegangen war. Und ein Knabe, offen wissbegierig und ein wenig übungsscheu wie sein Vater.

Da wir zusammen in eine Wohnung lebten kommunizierten wir auch miteinander. Und wir alle lernten. Der Hund, übrigens mit Namen Asta, vermutlich am meisten. Sie konnte ja nicht reden und musste die Sprache durch alles was ihr nonverbal zur Verfügung stand ersetzen. OK, sie konnte bellen jaulen seufzen knurren und sie verwendete es auch als „Headlines“.

Wir, nur Hund und ich, liebten lange Spaziergänge. Sie war keine Stöberhunderasse und auch nicht als solche ausgebildet. Doch ich bekam viel mit, was sie bei unseren Spaziergängen sah roch und hörte und ich vermutlich nicht bemerkt hätte. Und es ging auch umgekehrt. Wenn sie eifrig einer Spur folgte, konnte ich sie mmer wieder auf andere interessante Dinge  aufmerksam machen. Wir hatten viel schöne Zeit zu der auch das Ausruhen danach gehörte. Gut sitzen und den Kopf des Hundes auf meinen Füßen. Auch das ist Kommunikation zwischen Wesen, auf einer uralten Weise.

Da war was passiert.

Seit dieser Zeit kan ich ab und an mit anderen Wesen kommunizieren.

Katzen an meinen Wegen, welche mich als Abwechslung in ihrem Leben wahrnehmen.

Alte Katze (Coco) + junge Katze (Kati), durfte bei ihnen wohnen. Habe mich allerdings als nicht zu unterwerfender Kater entpuppt.

Krähen, mit welchen ich mir auf eben diesen Wegen ein Krächz Krächz liefere.

Hunde, die ein wenig Ansprache in ihrem Garten brauchen

Ein Falke, welche sich in unseren Balkon verirrt hatte und Weg nicht hinaus fand. Im entscheidenden Moment konnte ich ihm übermitteln mir zu vertrauen. Und flutsch war er wieder draußen und kein Federchen war gekrümmt.

Epilog.

Wie in dem Text Montaigne über die Schwierigkeiten der Kommunikation über die Wesengrenzen hinweg philosophiert, das verbindet den Franz und mich.

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Der abgebrochene Blog oder die Bestechung des Schicksals

Der (abgebrochene) Blog und sein Grundgerüst.

Immer wenn ich krank werde oder sonst ins Negative rutsche habe ich das Bedürfnis wem was Gutes zu tun. Da es offensichtlich nicht nur mir so geht ist diese Verhaltensweise ein Standbein vieler Religionen. Tausche Gutes gegen Gutes für mich. Ich gestehe es auch zu haben. Gläubig bin ich dabei aber ganz selten. Da real Gutes tun meistens nicht einfach ist tue ich es in der Fantasie. Und Fantasie wird bei mir seit einigen Jahren Blog.

Das Objekt meiner Guter Mensch Fantasie war eine Ärztin, welche plötzlich selber erkrankte. Meine Fantasie erfand dazu ein Burnout. Der Fahrplan war: Klavier-Gespräch <=> mittelalter Hunderüde aus dem Tierheim als Begleiter <=> Arbeitsbeziehung zu einer Landärztin <=> Mitarbeit und Übernahme deren Praxis (aus Altersgründen). Dazu habe ich mir vorgenommen, den Blog mit der Hand zu schreiben.

Ich lasse mich also Montag früh im Spital aufnehmen und habe neben üblichen Utensilien auch ausreichen Schreibzeug dabei. Hauptaufgabe: Abklärung meines Zustandes, z.B. Metastasen, um den Tumor im Rektum; Beschäftigungstherapie: Schreiben eines „ich tue Gutes“ Blog. Da erfahrungsgemäß eine Weile nichts geschieht beginne ich mit dem Schreiben. Das erste Hindernis ist meine Verdauung, welche mich zu mehreren Unterbrechungen zwingt. Dann kommt das Vampierchen, es könnte wirklich aus Draculas Heimat stammen, um mir Blut und einige Daten abzunehmen. Ich bitte die Dame hier um Entschuldigung für meine „literarische Formulierung“, sie ist ein ganz lieber Mitmensch und tüchtiger Arzt, welchen ich gerne und ohne Vorurteile an mich heran gelassen habe. Danach nehme ich meine Spitalswanderung auf, um mich zu Bewegen.

Ich habe das dereinst in einem Managerseminar gelernt. Wirklich seinen Meinung ändern kann man nur, wenn man auch seinen Standpunkt ändert und dazu braucht es Bewegung. Wenn sich der Körper nicht bewegt tut es der Geist auch nicht. Wir sind nun mal EINS. Und ich habe Einiges zu verdauen. Die medizinischen Möglichkeiten, wie es mit mir weiter gehen soll, sind allesamt unangenehm und einschneidend. Ich beweg mich also, das stabilisiert Kreislauf und Blutdruck und gibt das gute Gefühl zu leben, und versuche mich, mit den drohenden Veränderungen anzufreunden. Dann reißt die erste Wurzel meines Blogs, ich finde keinen Ort, um das Klaviergespräch hinein zu fantasieren. Und dann reißt auch noch die Hauptwurzel, ich entdecke die Ärztin, an welcher ich meine „Guter Mensch Fantasie“ aufhängen wollte, als in der Arbeit stehende und Visite machende Oberärztin.

Visite und persönlicher Nachlauf, Eva – die OA und ich. Die Details gehören nicht zum Thema. Jedoch muss ich noch ein wenig hospitalisiert bleiben.

Dann habe ich viel Zeit und nehme den Blog wieder auf. Aber was schreiben? Ich kann ohne Wurzeln meine Fantasie nicht zum Arbeiten bringen. Ich habe zwar unter dem Eindruck meiner Aufnahme das Nebenthema „wer ist drin und wer ist draußen“ eingebaut und mit einer Zoogeschichte auch untermauert. Allerdings fehlte mir der nötige Plot zu diesem Thema. Dazu kam die Sehnsucht nach Morpheus Mantel, aus Müdigkeit und dem Wunsch nach zeitweiliger Flucht aus der ganzen Situation. Also Blog abgebrochen, eine Seite Handschrift ist es geworden, und Zähne Putzen <-> Bett fein machen <-> Schlafen. Da ich mich viel bewegt hatte ging es tatsächlich zügig und gut.

Epilog

Ich habe Freund Franz ein Foto dieser Blogseite gesandt. Er las es und monierte viele Rebusse. Also habe diese Erklärung geschrieben, die ich für veröffentlich bar hielt und es auch tat.

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Samba

Prolog

Ich bitte euch ganz freundlich, die nachfolgend beschriebenen Ereignisse im Zweifel immer für erfunden zu halten. Nie ganz erfunden, weil ich für den Start immer ein wenig Konkretes und Bekanntes benötige.

Bahnhof Pitten

Von jetzt in die vergangenen 50er

Ich hatte Eva besucht, welche gerade ein paar Tage „ich unterstütze meine Freundin“ bei Yusheng macht. Der Mann von Yusheng Kurt  musste dringend auf Erholung und Yusheng sollte nicht alleine sein. Ich hätte ja auch dabei sein können und bei Yusheng wohnen, aber für einen alten Asthmatiker mit noch ein paar Problemen ist das Haus nicht geeignet. Ich wurde geküsst und verabschiedet und wanderte zum Bahnhof Pitten. Und wie es halt manchmal passiert, ich konnte gerade noch das Abgaswölkchen der in Richtung Wien tuckernden Triebwagengarnitur wahrnehmen. OK, was solls, ich kann mich auf das Solosein wieder ruhig einstellen.

Immer den Schienen entlang.

Ich hatte mich im Wartebereich auf eine Bank gesetzt und in meiner Mitte eingehudert. Wie fast zu erwarten hockte Harvey auch schon da. Er war aber nicht geschwätzig sondern spielte sich mit seinen Ohren. Ich sah über seine Ohren hinweg auf die Geleise. Sie zogen meine Gedanken den „chemin de fer“ entlang in Richtung Graz. Was ich nicht gleich merkte war, dass mich auch in die Vergangenheit bewegte. In Dechantskirchen ließ der Anblich des Bahnhofes meine Gedankendraisine stoppen. Leute im Nachkriegslook mit Emballagen. Tschüss Karl und Harvey war weg und ich war plötzlich sieben und saß mit meinen Eltern im Wartebereich auf einer Bank. Die Beiden hatten Koffer und Rucksack bei sich, ich nur einen Rucksack, alles voll gefüllt mit guten steirischen Äpfel. Ab Hof Verkauf hatte damals eine ganz andere Bedeutung. Die Beiden redeten über den vergangenen Nachmittag und dass wir heute zumeist nur freundlichen Bauern begegnet waren. Ich hatte von einem Bauernbuben gelernt wie man mit beiden Händen so eine Art  Flöte baut. Wenn man dann über den Spalt zwischen den Daumen bläst und alles richtig ist, dann pfeift das Ding. Ich faltete und probierte und probierte und plötzlich Pfffffiiiifffff.

Die Leute um uns griffen nach den Gepäckstücken und standen auf. Doch wir blieben sitzen. Erstens wusste Vater wann der Zug frühestens kommen würde. Zweitens hatten sie meinen Pfiff natürlich mit bekommen. Wir Drei blickten gekonnt unschuldig drein. Allerding war Vaters Scham nicht zu übersehen, ebenso wie Mutters Schadenfreude.

Was spielt man auf / in einem Bahnhof ?

Lärm, leicht gedämpftes Geschimpfe von Erwachsen und verdeckter Widerstand von Kindern holte mich aus Dechantskirchen nach Pitten und von der Vergangenheit ins Jetzt. Harvey klärte mich auf. Sie haben so wie wir den Zug verpasst. Die Erwachsenen gaben den Kindern die Schuld und haben ihnen aus Strafe ihre Handy bzw. ihre elektronischen Spielzeuge weg genommen. Die haben gemurrt und begonnen Fangen und danach Verstecken gespielt. Beides haben ihnen die Erwachsenen jeweils kurz und bündig untersagt. Ist OK, so ein Bahnhof ist viel zu gefährlich dafür. Jetzt sitzen sie da und murren. Aber Harvey hat eine Idee und einen Karl.

Fragt mich nicht wie Harvey das gemacht hat, aber plötzlich stand ein kleines Mädchen vor mir. Ich erfuhr später, dass sie Laura hieß und 8 Jahre alt war. He du, weißt du was wir spielen könnten bis der nächste Zug nach Wien da ist. Ach weißt du sagte ich, der alte Mann hat die Spiele seiner Kindheit wohl schon vergessen. Kannst du vielleicht was Erwachsenes ein wenig anpassen? OK ich will es probieren, holst du die Anderen derweil ich ein wenig nachdenke. Ich sah aus den Augenwinkeln wie Laura die anderen Kinder holte und sich Harvey seiner Lieblingsstellung hingab. Kennt ihr „Cat Ballou, hängen sollst du in Wyoming“. Da gibt es eine Stelle wo Lee Marvin als versoffener guter Revolverheld mitsamt seinem Pferd an einer Scheune lehnt. Die Stellung des Pferdes einzunehmen liebt Harvey.

catmarvi Da standen sie nun vor mir. Sieben an der Zahl. Ich bin der Karl und bin 75 Jahre alt, und du und deutete auf Laura? Ich bin die Laura und bin 8 Jahre alt. Ich sah den Knaben neben ihr an. Der verstand und sagte, Ich bin Felix der Schuldige und auch schon fast 8. Hallo Felix, heißt das nicht der Glückliche? Ja, aber das funktioniert bei mir nur ganz selten. Weil ich vorher zu wild war und gefallen bin haben wir den Zug verpasst weil ich ja verarztet werden musste. Ich sah neben ihm ein etwas größeres Mädchen an, an das sich etwas kleinerer Bub drängte. Sie sagte, ich bin Celine 11 Jahre und das xx ich unterbrach Celine. Das sagt uns der junge Mann jetzt selber und sah den Knaben an Celine direkt an.  Ich bin Justin und auch schon fast 7. Mein Blick fiel auf einen Jungen und ein Mädchen. Sie waren etwas größer, aber gleich groß und grinsten mich an. Als sie sahen, dass ich sie ansah begannen sie gemeinsam, wir sind Rene und Renee und gerade 10, ein jeder. Zwillinge fragte ich und legte meine Kopf leicht schräg? Erraten! Meine Augen wanderten zu dem Kind, dass sich noch nicht vorgestellt hatte. Es sagte, ich bin der Linus und 9. Ich stand auf und fragte rundum, ist noch immer Bewegung angesagt. Jaaaaa.  Na gut, aber gemeinsam und auf Ansage. Stellt euch vor wir sind Kinder von Sklaven die in Brasilien mit ihren Eltern und anderen auf einer Kaffee Plantage arbeiten müssen. Es ist Abend und wir wollen ein wenig tanzen.

Eins zwei  Eins zwei  Eins zwei.

Ich begann auf einen kleinen Platz im Bahnhof zuzugehen und forderte die Kinder auf, es mir nach zu machen. Ich ging aufrecht mit leicht angewinkelten Knien, mit den Ballen auftretend, um im Fortgang auf die Ferse durch zu steigen. Ich forderte die Kinder auf, es mir nachzutun. Ich versuchte das Tempo von ein bisschen weniger als 2 Schritte in der Sekunde stabil zu halten. Als wir den Platz erreicht hatten, begann ich mit meinem kleinen Trupp im Kreis zu Tanzen. Das erste was mir auffiel war, dass Felix von seiner Verletzung behindert wurde. Ich stoppte kurz und fragte Felix, kannst du uns den Schlagzeuger machen? Dein Auweh behindert dich doch sehr. Ja, aber womit? Wir fanden zwei Holzkisten und auch Stöcke. Wir stellten es am Rande auf und Felix begann zu trommeln. Ich hatte ihn aber recht schnell auf Tempo und Betonung. Eins zwei Eins zwei.

Ich began wieder im Kreis gehen. Ballen durch, Knie ganz leicht angewinkelt. Den Körper auf recht und nur ganz leicht vorgeneigt. Die verbliebenen Kinder machten es mir nach und Felix war uns ein recht guter Trommler, Außerdem hatte ich zwei Rohre und ein wenig Draht entdeckt und konnte Felix mit der gebastelten Rohrglocke gut unterstützen. Sie hatten es mit gut abgeguckt und die Korrekturen schnell verstanden. So bewegten wir uns im Kreis Eins zwei Eins zwei Eins zwei und so fort. Als es alle konnten unterbrach ich nach drei perfekten Runden.

Jetzt machen wir es zuerst dem Felix etwas schwerer und dann uns. Wir stoppten, doch ich bat Felix weiter zu trommeln. Ich setzte auch ein, allerdings im doppeltem Tempo. Es dauerte ein wenig, bis Felix und ich rund trommelten. (Eins bing) bing (zwei bing) bing (Eins bing) bing (zwei bing) bing. Es dauerte doch ein wenig bis Felix mit mir synchron waren, aber nur gerade so lange als die Tänzer den Trommlern noch fasziniert zuhörten.

Jetzt wir. Seht zuerst einmal zu. Ich hatte doch ein wenig Mühe, die Voltas ordentlich zu tanzen und mit meiner Rohglocke nicht aus dem Rhythmus zu kommen. Felix war erstaunlich stabil. Es war nicht einfach, aber es gelang. Einer nach dem anderen machte im richtigen Rhythmus seine Voltas. Nur die Rene’s musste ich bremsen, die wollten ein Rennen daraus machen. Nach ein paar Fehlversuchen gelang auch der Richtungswechsel in den Voltas.

Ich blieb stehen und rief, geht noch eine Schwierigkeit. Jaaa, nur Justin musste ein kleines Vielleicht dazu hängen. Felix, den Grundrythmus. Felix war jetzt gut drauf und schon kam das Eins zwei Eins zwei usw. Ich hängte mich jetzt mit dem Samba Grundrhythmus dazu. Bimm bim Bumm Bimm bim Bumm und begann im Promenaden Schritt im Kreis zu tanzen. Die anderen begannen es nach zu tanzen, Wir waren alle ziemlich gefordert, nur Felix war stabil.

Pfifffff KINDER

Der Zug kamm. Alle Tänzerinnen und Tänzer liefen zu ihren Eltern. Felix und ich machten unsere Instrumente zu Kram, den wir wieder in die Ecke warfen wo wir ihn hergenommen hatten. Aber dann ab. Einmal musste ich Felix noch beim Stolpern auffangen. Sein Lauf war offensichtlich nicht so stabil wie seine Percussion. Wir landeten aber alle im Zug und keiner hatte was vergessen. Ich bekam ein Danke von den Kindern und den Eltern und sie zogen sich auf einen Platz im Zug zurück, wo alle zusammen sitzen konnten. Nur Laura kam noch einmal mit einem großen Grinsen zu mir. Kann man dich als Opa mieten fragte sie mit Lachen? Machte Winke Winke und ging zu den anderen.

muliharvey habe ich das nicht großartig gemacht? Können wir jetzt endlich einen lüpfen gehen. Nein!

Epilog

Solltet Ihr, geneigte Leserinnen und Leser zum Schluss kommen, ich wäre gerne Großvater dann habt Ihr recht.

Meine lieben beiden Buben lasst euch von dieser oder ähnlicher Geschichten keinen Druck machen. Lebt euer Leben, so wie es euch gefällt und lasst andere leben. Danke.

 

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Die Zeit ist relativ, sagt der Franz.

Oder die Rolle von Sittichen in erotischen Situationen.

Ich werde gerade von meiner Klavierstunde gekommen sein (ist nur wegen des Titels so formuliert). Ich zwänge mich in den U1 Aufzug am Kepplerplatz, da zwängt sich Harvey noch nach. Harvey wollte gerade was sagen als eine Dame mit der Figur GrundfürdenHungerdieserWelt in den Aufzug pfauchte: stessns mit den Kindawogn net so umanaund. Sie hatte allerdings eine vom Typ IchbindieMutterdieserWelt vor sich und so entspann sich ein energiereicher Disput. De jure hatte die Dame mit dem Kinderwagen recht, weil die Wiener Linien per Plakat im Lift Vorrang für Kinderwagen und Behinderte vorsehen. Wer die U1 Station Keplerplatz kennt weiß warum.

Unten am Perron angekommen meint Harvey, von woher kommst du und gehen wir einen lüpfen. Ich komme vom Neuwinger und nein, heute wird nicht gelüpft morgen ist wieder Rotweintag. Was hast du denn bei Neuwinger heute gelernt? Weibliche Endungen. Was? Ja, ich habe wieder eine Zwischenpräsentation von Beethoven 49,2 den Ländlersatz gemacht. Dabei natürlich mit der Technik gekämpft und die Interpretation sträflich vernachlässigt. Er hat mich auf die Stellen mit den „weiblichen Endungen“ aufmerksam gemacht und mir ein paar Beispiele vorgespielt. Harvey, wollen wir nicht doch einen lüpfen? Nein. Harveys Gejammer ging im Geräusch der einfahrenden U1 unter. Wir stiegen ein und ich fand eine Platz. Da Harvey ja bekanntlich nur un meinem Kopf existiert braucht er ja keinen eigenen Platz.

Ich sehe viele weibliche Endungen, meinte Harvey. Viele davon gut aussehend rund und sicherlich mit ausgezeichneten haptischen Eigenschaften. Neuwinger sprach von Musik. Die weiblichen Endungen erzeugen Stimmung und geben den Stücken Charakter. Naja Stimmung könnte die eine oder weibliche Endung da rundum sicher auch machen recontriert Harvey. Ich wurde abgelenkt, mein Visavis hatte sich verändert, wie in einer Überblendung in einer Diashow. Ein Mann, etwa Ende dreißig und eine junge Frau. Beide fast unisex bekleidet, ohne jedwede Fashion, wenn da nicht die leichten bunten Halstücher gewesen wären. Irgendwie sahen sie entspannt aus und schienen Sternchen in den Augen zu haben. Ich muss sie ziemlich entgeistert angehen haben. Als ich es bemerkte und mich entschuldigen wollte kamen sie mir zuvor.

He schusterelf, ich bin Anah und du hast mich und Seppo auch, sie schubste dabei den Mann neben ihr ganz leicht, doch selbst für einige deiner Blogs erfunden. Hast uns wohl vergessen? Schämst dich unser und schreibst daher nichts mehr über uns? Nein, quatschte Harvey jetzt dazwischen, er spielt jetzt weibliche Endungen. Jetzt raffte ich mich auf. Hallo Anah, hallo Seppo, wie geht es euch da in der Zukunft? Ich habe da ein tolles Team, sagte nun Seppo, Anah und Xeon arbeiten toll zusammen und auch Rufus ist fast schon wieder der Alte. Nachdem die natürlichen Spannungen ihre Ableitungen gefunden haben, gibt es da wie dort keine Reibungsverluste mehr. Die Fragezeichen in meinen Augen müssen nicht zu übersehen gewesen sein sodass Anah losprustete. Ich habe Seppo doch noch überzeugen können, dass wir beide nicht nur am Arbeitsplatz ein gutes Team wären. Und Xeon, sagte Seppo dazu, hat eine ganz liebe Partnerin in einer Familiengruppe gefunden. Harvey dürfte die Sternchen in ihren Augen auch gesehen haben denn er kicherte in das Gespräch, daher wohl die Sternchen in euren Augen?

Sternchen und Sittiche.

Anah und Seppo sahen sich an. Sie waren schon ein gutes Team, denn nonverbal entschied Seppo, dass Anah das Reden übernehmen soll. Und sie beginnt. Xeon hatte mit seiner Beate entdeckt, dass es in unserer Gemeinschaft einen Massagekurs gibt, der auch persönliche und intime Streicheleinheiten beinhält. Ursprünglich wollte wir ja zu vieren den Kurs besuchen, aber in Beates und Xeons Familiengruppe gab es eine Geburt und jetzt haben alle etwas weniger Zeit. Aber lass dir erzählen..

Der Kurs findet in der Station Altes Landgut statt. Sie ist ziemlich tief und man kann ein paar schöne Winkel abgrenzen. Die Kursleiterin ist Barbara. Sie vergisst nie zu erwähnen, dass sie in mindestens zwei vergangen Leben eine Hexe war. Wir bezweifeln das nicht, bewundern ihre schönen (echten) roten Haare und sie ist eine tolle Lehrerin. Wir lernen Berühren, Streicheln und Wohlfühlmassieren in der Gruppe und haben dann leicht abgegrenzte Plätze für praktische Übung. Es ist ja ein Paar Kurs. Sie geht dann von Nische zu Nische und lehrt dabei auch die sexuellen Möglichkeiten von Berühren, Streicheln und Massieren. Frau kann ja manches auf die Spitze treiben. Jetzt ergänzt Seppo und der Unterberg ist ja immer schon ein Bereich der Fantasien gewesen.

Ich höre noch Anah sagen, wieso wirst du rot? Da verblassen die beiden auch schon und jetzt habe ich zwei entzückende Kinder schwarzer Hautfarbe als Visasvis. Dass Anah und Seppo verschwinden müssen ist mir klar, ich fahre gerade aus der Station Vorgartenstraße und da beginnt in ihrer Zeit der kontaminierte oberirdische Bereich. Aber eigentlich müssten sie schon am Praterstern abgebogen sein, denn sie wohnen jetzt in der Station Schottenring auf der Inselseite des Donaukanals. Während ich noch versuche meine Überlegungen zu entwirren stuppst mich Harvey, he Großfeldsiedlung aussteigen – ich will nicht von der Leopoldau nach Hause laufen.

Wir steigen aus und gehen an die Oberfläche. Harvey verzupft sich auf den Hundespielplatz, er spielt so gerne mit den Hunden und die meisten mögen ihn auch. Ich werde jetzt nach Hause gehen, das Haustor aufsperren und die Post aus den Kasten nehmen. Ich werde mit zunehmender Anstrengung die sieben Stockwerke hochsteigen und dann den liebevollen Begrüßungskuss mit Eva genießen.

Ihr habt noch eine Frage, die Sittiche? Anah sagte, weil der Kursraum so schön abgrenzbar ist nimmt Barbara ihre sechs Sittiche mit und lässt sie während der Übungszeiten frei fliegen. Sie sagt, des natürliche ungehemmte Verhalten der Sittiche und ihr Gezwitscher löst mögliche Verspannung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und hilft Hemmungen zu mildern.

Ich werde auch noch eine Frage gehabt haben (damit der Blog in derselben Zeit endet wie er anfing),

hat Franz nicht doch gesagt, dass Raum und Zeit nur Illusion sind?

 

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Kennt ihr schon meinen Freund Harvey?

muliharvey Harvey ist natürlich ein Plagiat. Ich habe es von dem Film mit James Stewart nach dem Theaterstück von Mary Chase abgekupfert. Da ich nicht so viel trinke wie die Hauptfigur Ellwod P. Dowd ist es auch kein großer weißer Hase geworden. Bei mir sind es nur 1/8 Pinot Noir jeden zweiten Abend und so ist mein Harvey eine multikulturelle Version eines meiner Totems. Wer von euch den Original Harvey noch nicht kennt, dem empfehle ich, sich in einer Mediathek den Film mit James Stewart auszuborgen. Die Darstellerin der Schwester Ellwods, Josephine Hull, hat übrigens 1951 dafür den Oscar als beste Nebendarstellerin erhalten.

Ursache für Harvey ist hauptsächlich die Rekonvaleszenz nach meiner Darmerkrankung. Meine Strategie damit umzugehen bedingt, dass ich doch eine Menge Zeit im kleinsten Raum unserer Wohnung verbringe. Da alle meine Computer Akkus haben und die Wohnung mit W-LAN versorgt ist habe ich dort alle Möglichkeiten. So stürmen alle möglichen Informationen auf mich ein. Natürlich spiele ich auch jede Menge. Beim Klondike Solitaire bin ich schon über 10 Millionen Punkte. Seit der letzten Auswahl von Parlamentariern und unserem Auto beschäftigt mich auch wieder vermehrt die Politik und die Autowelt.

Da diskutieren Harvey und ich seit längerer Zeit über die Modellpolitik des Autokonzernes „A“, welcher auch viele Analogien mit den Sozialdemokraten unseres Umfeldes hat. Also die A verbauen seit geraumer Zeit mehr Fremdteile als offiziell die anderen Autokonzerne. Da sie dies nicht heimlich taten ging ein Riesen Shit-Storm durch das öffentliche Leben und die Verkaufszahlen des Autokonzernes A sanken rapide. Unlängst musste der längst abgehalfterte Volkstribun Lagerfeld nachlegen indem er publizierte, er hasst Merkel – die aktuelle Chefin des Autokonzernes B, mit dem A schon öfters Kooperationsverträge vereinbarte hatte. Sein Argument, weil A an Verkaufszahlen verlor sind die Verkaufszahlen von D gestiegen. Und D macht gar garstige Autos, die immer an den Schadstoffgrenzen fahren und im Euro NCAP (Crahstest) kriegen sie auch immer die wenigsten Sterne. Da hat Harvey überhaupt nicht verstanden, dass mich das aufregte. OK, die A haben riskiert, dass sie Verkaufszahlen verlieren und es ist eingetroffen. Doch die weiteren Entscheidungen trafen die Kunden. Was meint Ihr?

.degree Das ist so mit Harvey, doch er ist ein lieber Gefährte, ich mag ihn nicht missen. Das obige Bild verfolgt mich bei jedem Spiel. Weil es die Jugend betrifft reicht es auch immer in meine Diskussion mit Harvey. Wenn ich Harvey nicht so mögen würde müsste ich sagen er ist xenophob. Ich halte mich zurück bei der Frage ob wir zu viele Nicht-Österreicher unter uns haben. Meine klare Aussage ist immer, wir haben zu wenige Österreicher. Trotz nachgewiesener Geburtenraten, seit Jahrzehnten um die 1,5 und darunter, mag er mir nicht zustimmen. Mir, in die Hippie Zeit geborenen, graut wenn ihr mir die Situation der heutigen Jugend ansehe. Einzelkinder, kaum Cousins und Cousinen. Der Standardfluch seit der Nachkriegszeit „ihr sollt es einmal besser haben als wir“ zwingt sie in ein Leben, dass sie sich nicht aussuchen konnten. Zurück zum Inserat. Dort werden Studien idealisiert, welche – angeblich – viel Geld einbringen. Da auch die heimische und europäische Jugend sich zunehmend mit Ausbildungsschulden herum quälen muss, sieht sie natürlich hin. Was machen wir aus unseren Leben. Was lassen wir zu, das „man“ macht. Warum haben unsere Kinder so wenig Möglichkeiten über ihr Leben zu entscheiden.

fujiyama.png Als mir die Idee zu diesem Blog kam geisterte auch der alte Watschenmann Sager „es ist ein Fujiyama“ (Fuji Jammer) durch den Kopf. Harvey und ich hatten uns ein wenig zum Jubiläum des Watschenmannes darüber unterhalten. Fujiyama = Japan. Japan = geringe Geburtenrate, überalterte Bevölkerung = extrem konservative und nationalistische Regierung. Die Grundlage ist nachlesbar. Irgendwie kann ich mich in eine Sketch des Watschenmannes einfühlen, wenn ich mit der Phantasie und Harvey der Enge des kleinsten Raumes unserer Wohnung entfliehe. Da wird Wien zu Bagdad und das umgebende Land zu Mesopotamien 🙂 zwischen Donau und Drau 🙂 Ich wandere „under cover“ begleitet vom treuen Harvey durch Land, Leute und Gesellschaft. Nur allzu oft lässt sich nach imaginärer Diskussion die Feststellung wiederholen.

***** in deinem Land, oh Fremdling, vielleicht, aber bei uns in Bagdad *****

Epilog: sollte jemand meiner Empfehlung, sich „mein Freund Harvey“ anzusehen nachgekommen sein, dann muss ich noch einen James Stewart nachlegen. Geschossen wird ab Mitternacht (The Cheyenne Social Club) .

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Tag der Erde, 22 April 2018

 

Der Spaziergang durch die Nordrandsiedlung am 21. April 2018

clip_image002Da meinte Eva unlängst, als ich mich über die immer ernster werdende Einschränkung der Funktionen meiner Füße beschwere, du bist doch früher fast täglich deine Runde gegangen. Ich habe zwar, wachgerüttelt durch die tolle Funktion meiner Beine nach einer klitzekleinen Bergwanderung am Kobenzl, meine Liftallergie wieder aktiviert und gehe die 7 (sieben) Stock heimwärts wann immer ich sie schaffe. Aber alleine hatschen? Und dann heute. Eva auf dem Weg zum chinesischen Malkurs und der Karl allein zu Haus. Nein. Ich mach mich wanderfertig, nehme Müll und Altglas und gehe mit. Zumindest bis vor die Haustür, dort trennen sich unsere Wege. Ich entsorge, was zu entsorgen war und kaufe noch ein klein wenig ein. A. weil wir es brauchen, B. damit der Rucksack sich wandermäßig anfühlt.

clip_image004clip_image006 Das ist die U1 Station Großfeldsiedlung. Ich habe beschlossen, die eine Station bis Leopoldau zu fahren. Da ist sie schon. Jetzt steht dem alt gewohntem Hatsch nichts mehr entgegen. Heute halt verkehrt herum. Häufiger gehe ich die Runde im Uhrzeigersinn. Ich wandere die Rampe zur Thayagasse hoch. Bevor ich weg gegangen bin hatte ich die aktuelle News Homepage des ORF durchgesehen. Ein Artikel hat mich sehr erfreut, weil ich schon lange dieser Meinung bin und mir keiner zustimmt. Da solch ORF Seiten nicht lange halten habe ich den Beginn der Information als Anhang angefügt. Dem Franz musste ich das natürlich sofort mailen, endlich ist wer ähnlicher Meinung. Ich habe schon seine Antwort; er noch immer überwiegend nicht.

Das ist der Beginn der Pulkaugasse, von der Thayagasse gesehen. Ich nehme es vorweg, nicht ein bekannter Hund war da. Kein freundliches Wau. Also liefen die Gedanken weiter. Wie es sich für einen ordentlichen Kaufmann gehört, eine kleine Inventur zu Beginn. Da ist also unser Raumschiff Erde mit mehr als 8,5 Milliarden (8.500.000.000) Menschen an Bord. Viel Wasser, in den Meeren salzig sonst eher süß, also weitestgehend pures H2O. Neben den genannten Menschen gibt es eine mir nicht näher bekannte Menge an Tieren und Pflanzen. Das ganze „Leben“ entstanden vermutlich vor 3,5 Milliarden Jahren irgendwo in den Tiefen der Meere. Wenn man meinen Vornamensvetter Charles Darwin zustimmt, clip_image008dann war „Evolution“ eine der bestimmenden Regeln.

ich bin schon über der Lafnitzgasse und nähere mich der Lavantgasse. Die nahe U-Bahn lässt mich denken, wir nähern uns im Rauschiff Erde dem Zustand einer gut gefüllten U-Bahn. Noch kann es komfortabel sein, aber alles scheint in Richtung U-Bahn in Rush Hour zu gehen. Wir sind aber noch nicht dort. Der Vergleich gefällt mir. Das Klima im Waggon ist schlecht und Viele behaupten, das Klima des Raumschiffes Erde würde sich zunehmend rasanter ändern, sodass das Leben nicht mehr mitkommt. Wenn man nimmt, 3,5 Milliarden Jahre von einzelnen Zellen bis zu komplexen Lebewesen wie Lindenbaum, Feldhase usw.. Man nimmt ja an, dass so richtige Horuck Klimaänderungen, wie z.B. der Einschlag eines größeren Meteoriten, massiven Einfluss auf die Entwicklung genommen hat. Aussterben, wie die Dinosaurier, ist einfach. Überleben?

clip_image010 Ich kann schon in die Lavantgasse Richtung Kraftwerk Leopoldau sehen. Haben wir eigentlich noch Komfort in unserem Raumschiff Erde. Der Dachs im Naturpark Kalkalpen sicher. Aber wenn ich da an Bilder von Shanghai und Peking denke. Smog sauschlechte Luft. Es tut mir leid, liebe seltene Leser, aber ich verknüpfe die die Abfallbilder aus Afrika und Indien mit alten Zeitungen, leeren Dosen und Flaschen in der U-Bahn. Da fällt einem die Rosabrille von der Nase, wenn man sich Bilder vom Delta des Niger ansieht. Klar, unsere Camargue halten wir schön sauber, geht uns der Niger überhaupt etwas an. Ich sehe das so, es ist wie ein U-Bahnzug unser Planet Erde. So die Neuen, mit vollem Durchgang. Irgendwann kommt der der Giftschlamm aus dem Niger – Delta – Waggon auch in den Camargue Waggon. Die weißen Pferderln werden schnell schwarz und dann tot sein.

clip_image012clip_image014 Das ist der Zufahrtsweg zu, einem Kleingartenverein mit Baurecht und einem Feld mit einem Pflanzgarten. Vielleicht bin ich so elegisch, weil heute der Tag der Erde ist. Ich habe es nicht gewusst und bin erst jetzt beim Schreiben darauf gestoßen. Weil ich ja nicht „Pflauseln“ will recherchiere ich immer nach. Google illustriert die Einstiegsseite heute mit „Tag der Erde“. Kleingartenvereine sind eine gute Idee, welche immer mehr zu Haus in „Natur“ verkommt. Der Pflanzgarten, und ich haben seinen Werdegang von Anfang miterlebt, war ursprünglich nur Blum und Gemüs. Jetzt ist dort auch schon Haus und Beton zu finden. Noch ist das Feld zu sehen. Weiter im Norden sind schon die nächsten Häuser zu sehen. Ist keine Problem, Wien ist ja als Stadt deklariert. Eine der lebenswertesten sogar hat man 2017 und früher heraus gefunden.

clip_image016Wiese rechts, Buschland links, dahinter das Kraftwerk Leopoldau. Es ist schön hier. Tatsächlich Natur. Ich habe da schon Falken jagen gesehen. Heute gab es viele viele Vogellaute. Ich kenne sie ja nicht, aber es hörte sich gut an. Tatsächlich sieht man auf dem Foto nicht das Kraftwerk sondern eine Asphalt – Aufbereitung – Anlage. Das Kraftwerk ist von meinem Fotografierpunkt weiter links. Das ganze Industrieareal war ja einmal das Gaswerk Leopoldau. Aber Steinkohle wird bei uns in Wien schon lange nicht mehr in Koks und Leuchtgas zerlegt.

clip_image018clip_image020Der Standpunkt ist ein paar Meter weiter und im Hintergrund der Bisamberg. Der. Blick bringt Erinnerungen an die Kindheit und Jugend. Ich habe ja einen steirischen Dorf – Aszendenten J Ich weiß noch, wie es sich ohne elektrischem Strom lebt. Handarbeit, auch an den wenigen Maschinen musste gekurbelt werden. Licht gab es von Petroleum- oder Karbidlampen. Kerzen gab es auch noch viele und ab und zu konnte ich auch noch einen Kienspan entdecken. Im Sommer gaben die Kühe Grasmilch und im Winter Heumilch. Der Unterschied blieb auch in Butter und Käse erkennbar. Die Tiere durften noch richtig Sex haben und es gab Nachwuchs oder auch nicht. Die Muttertiere und ihr Nachwuchs durften noch ausreichend Zeit zusammen bleiben. Die Milchleistung der Kühe war nicht so hoch gepuscht sodass neben einem Kalb nur selten nachgemolken werden musste. Was sich natürlich beim abspanen wieder änderte. Die Wälder waren noch Mischwälder und die Fruchtfolge am Feld der Normalfall. Um wie viel weniger der Ertrag damals war weiß ich nicht. Es gab aber auch keine Schwemmen, sei es Milch oder Feldfrüchte. Der Blick und mit ihm das Foto dreht sich weiter nach rechts und es taucht die Kleingartensiedlung Nordrand auf. Doch ich habe noch ein wenig Inventur nachzuholen.

Die Landwirtschaft ist nun industrialisiert und unser all Industrie ist hoch automatisiert. Zuerst haben wir eine Völkerwanderung für Arbeitskräfte gestartet, dann als die Automatisierung griff haben wir sie wieder heim geschickt oder auch da gelassen, weil die Eingeboren der Hochindustrie- und Agrarländer sowieso zu wenig Nachwuchs hatten. Tendenz immer sinkend.

clip_image022clip_image024clip_image026clip_image028Wie mein Freund Franz (fast) immer sagt, im Prinzip richtig aber viel zu schnell und ausufernd. Möglicherweise habe ich ihn nicht wörtlich zitiert, ich verstehe es aber immer so. Ich bin jetzt auf der Straße, welche rund um das alte Gaswerk führt. Links im Schatten ist die begrenzende Mauer des Gaswerk Areals zu sehen. Rechts war, so 2010 als ich die Rundgänge anfing, ein großes Feld mit gerade mal einem Gebäude darin. Jetzt ist auch schon die ganze rechte Seite „industrialisiert“, wenn man von dem Hundesportplatz am nördlichen Ende absieht. Die vor dem Hatsch gelesene ORF Seite (Zitat siehe Anhang) kommt mir wieder in den Sinn. Mit zunehmendem Fortschreiten der Industrialisierung haben wir die Vielfältigkeit des Lebens verloren. Dies lies Giganten entstehen. Die zwar vieles kaputt machen, uns Menschen eingeschlossen, aber offensichtlich dürfen sie nicht zugrunde gehen, so die Praxis der letzten großen Krisen. Die Moloche werden immer größer giftiger und dürfen noch weniger kaputt gehen. Rein vom Ansehen her ist das für mich eine Koppelung mit dem Kapital. Die Reichen werden mehr und deren Vermögen wächst aber noch schneller. Da Geld asexuell ist und sich daher so nicht vermehren kann, Zellteilung funktioniert auch nicht, also wird der Rest der 8,5 Milliarden plus Nachwuchs immer ärmer.

clip_image030clip_image032clip_image034clip_image036Ich bin weiter am Weg um das alte Gaswerk. Die Einrichtungen zur Gaserzeugung sind ja alle geschliffen worden, von ein paar stilgerechten Nebengebäuden abgesehen. Neben dem Kraftwerk hat sich die Wiener Berufsfeuerwehr mit einem Übungsgelände eingenistet und der Rest wird wohnbar gemacht. Eva liest die Floridsdorfer Bezirks Zeitung und weiß genaueres. Ich sehe es mir bei jedem Vorbeigehen an und versuche die Entwicklung zu erkennen. Beim Feuerwehr Übungsplatz taucht in Gedanken manchmal der Josef Holaubek auf. „I bins, die Präsident“ hat ihn wohl unsterblich gemacht. Auch in der Feuerwehr hat er wohl einiges bewirkt. Die ganz im Hintergrund des Bildes erkennbare Kurve führt schon zur Richard Neutra Gasse. Ich bin schon unter der Bahn und der Thayagasse durch. Die Kräne im Hintergrund sind Zeichen der Bautätigkeit auf dem Gelände des alten Gaswerkes. Noch ein wenig Kraftwerk . Feeling am Horizont und weiter geht es in Richtung nach Hause. Der Wirtschaftblock rechts war schon da als ich mit meinen Wanderungen begann. Damals waren allerdings noch zwei Kfz Betriebe darin. Jetzt wird dort Catering und Betriebsessen gemacht. Was mich wieder zur Inventur bringt. Was isst „man“ heute eigentlich? Habe mich vor einiger Zeit verleiten lassen, zu McDonald zu gehen. Chilli con carne war angepriesen und das esse ich so gerne. Ich weiß nicht, ob mich ein McDonald in diesen Leben noch mal von innen sieht. Das WlAN ist aber gut, sagt der Franz.

Noch gibt es sie, die Felder in Floridsdorf. Die Großfeldsiedlung von der Felmayrgasse gesehen. Ein bisschen Panorama für die Betrachter. Und die nächste Erinnerung für die Inventur. Mozaik steht auf dem Gebäudeclip_image038, welches da im Hintergrund zu sehen ist. Inventur deswegen, weil der Hang der Menschen zu spirituellem Leben unseren Weg vom Beginn nach Jetzt intensiv geprägt hat. Ich habe da ja so meine Probleme mit den Religionen. Als Kind stock – atheistischer Eltern in den Schul Religion Unterricht geschickt, damit das ohnehin belastete Kind (Hiob Syndrom) nicht auch noch gemobbt wird. Damals gab es das schon, hieß aber noch nicht so. Zwei Dinge verstehe ich am meisten daran nicht. Laut Genetikern gab es eine Situation in unserer Geschichte, da gab es maximalst 10.000 moderne Menschen. Zu Beginn der modernen monotheistischen Religionen soll es gegeben haben 85 000 000 Menschen. Jetzt haben wir 100 mal so viel, von den Erfindungen und Erkenntnissen in der Zeit nicht zu reden. Wieso hängen wir an den alten spirituellen Vorstellungen? Ein Teil unserer Menschheit hat sich mit viel Arbeit und Wissen daran gemacht, Menschenrechte zu definieren. Wir deren Anhänger sind nicht in der Lage sie zu verbreiten und durchzusetzen. Allen voran die Religionen sind da richtige Trutzburgen.

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My home is my castel, sagen die Engländer. Als “home” verstehen die meisten Großfeldsiedler/innen ihre Häuser. Als „castle“ empfinden sie sie wohl nicht. War ein Aufsehen damals, als ORF die Großfeldsendung Sendung der Spyra ausstrahlte. Ich habe sie damals nicht gesehen. Ich fühle mich wohl da. Liegt wohl vor allem an Eva. Trotzdem, ich mag es. In Wien war nicht einmal in meiner Kindheit so nahe an der Natur und so locker bebaut war Simmering auch nicht. Allerdings auch nicht in Teilen so hoch. Das ist die Oswald Redlich Straße, an die auch mein Wohnblock angrenzt. Da links, wo das Schild vom Hofer zu sehen ist, war einmal der Heizblock der Großfeldsiedlung. Jetzt hängen wir ja am Heiznetz Wiens. Ab dem entsprechenden Alter war ich ja in meiner Kindheit der Heizmeister der Familie. Als Schlüsselkind konnte ich das Feuer im Winter auch Nachmittag betreuen. So konnte die Wohnung nicht auskühlen, damals gab es die Sonderisolierungen ja noch nicht, und somit war es warm und die Heizkosten niedrig. Die Gruppe ist mir aufgefallen. Die Damen machten auf mich den Eindruck von Brautjungfern und das Mozaik als Hochzeitsort ist ja gleich am Ende der Quergasse. Eine andere Impression der Großfeldsiedler sind viele Jogger und Nordic Walker. Auch Hunde sind sehr beliebt. Zu Äusserl – Zeiten wird fleißig ausgeführt. Ich finde es gut. Ich sehe dadurch viele soziale Kontakte, an Hunde – Besitzer – Streit kann ich mich eigentlich nicht erinnern. Da mich manche Hunde mögen, kenne ich einige Besitzer schon ein ganz wenig näher. Man grüßt sich und lächelt sich meistens an. Die Hunde machen Geruchskontrolle und holen sich ihre Streicheleinheiten. Ich bin nun doch dem Ende des Hatsches nah und die Sonne macht schon lange Schatten. So schön kann Großfeldsiedlung sein. Ein Nachbar sieht mich beim Fotografieren. „Ein schöner Anblick, Ja“, wir nicken uns zu und wünschen schönen Tag.

clip_image042Ich habe meine Haustür im Blick, da fällt mir was auf. Es gibt keinen Hausmeister mehr. Klingt fast wie der Anfang eines bekannten Liedes von Reinhard Mey. Ach ja der ORF Artikel, dessen Anfang da gleich dahinter kommt. Ich habe keine Lösung. Da ich kein theoretischer Denker bin, sondern immer Tun muss um weiter zu kommen, besten falls einen praktischen Vorschlag um unserer zukünftiges Leben in der immer voller werdenden U-Bahn * pardon dem Raumschiff Erde * etwas zu verbessern. Oder sind wir nicht ohnehin auf dem richtigen Weg? Und Leute wie ich und der im Anhang genannte Filmemacher vollkommene Verkenner der wirklich wichtigen Werte. L

clip_image044Hab wohl die Polkappen ein wenig abgeschnitten. Der Weg könnte sein. Wir sind kulturelle Wesen und lernen daher das meiste erst nach der Geburt. Dort sollten wir ansetzen. Kinder zu haben gehört zur weiteren Entwicklung. Keine zu haben verschleudert Erbgut, Können und Wissen. Wir Menschen haben die Basis zu einer großen Menge an Fähigkeiten. Die derzeit übliche „Entwicklung“ unserer Kinder löscht einen Großteil davon aus. Angeblich zu ihren besten. Bitte lasst Kinder und diese frei entwickeln. Wir Menschen haben einen unglaublichen Weg schon hingelegt. Lasst es zu, dass unsere Kinder sich frei und umfassend entwickeln. Der scheinbar so liebevolle Satz „mein Kind soll es einmal besser haben als ich“ ist letzten Endes ein Fluch. Für das Kind und die Menschheit.

Post Skriptum: Ich bitte jede Leserin, jeden Leser der sich angegriffen fühlt um Vergebung. Es ist die Meinung eines alten Mannes, dem mit seinem Spaziergang so die Gedanken durch den Kopf gegangen sind.

Dürfen die Gedanken frei sein und bleiben?? DANKE

Anhang:

„Zeit für Utopien“: Doku sucht Wege zu anderer Wirtschaft

Kritische österreichische Dokumentarfilme der Nullerjahre haben sich hauptsächlich dem Aufzeigen von Missständen gewidmet. „We feed the World“, „Darwin’s Nightmare“ und „Workingman’s Death“ richteten die Kamera dorthin, wo die negativen Auswirkungen der globalisierten Wirtschaft am sichtbarsten sind.

Mit „Zeit für Utopien“ bringt Kurt Langbein nun einen Film in die Kinos, der Menschen und Projekte porträtiert, die versuchen, Alternativen zum vorherrschenden Wirtschaftssystem zu etablieren.

Ökologische Grenzen

Die aktuelle Situation sei alarmierend, sagt der Ökonom Niko Paech in „Zeit für Utopien“: Um die ökologischen Grenzen des Planeten nicht zu überschreiten, dürfte jedes Individuum heute nur noch 2,5 Tonnen CO2 pro Jahr emittieren. Der Durchschnitt in Mitteleuropa liegt allerdings bei rund elf Tonnen pro Jahr.

Diese „imperiale“ Lebensweise gehe auf Kosten der Umwelt sowie der Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten. Sie sei nicht nur tief in die täglichen Gewohnheiten eingeschrieben: Eine Wirtschaft ohne Wachstum scheine unvorstellbar. „Wir müssen also radikal umdenken“, sagt die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann im Film.

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